Lörracher Demo Kampf gegen Klimawandel: Mit Velo setzen Demonstranten ein Zeichen

Marco Fraune
Die politischen Botschaften wurden auf dem Alten Markt vor Augen geführt. Foto: Marco Fraune

Schilder mit 1,5° an Helmen und Plakate führen Positionen der Protestierenden vor Augen. Nach dem heißesten Sommer sprechen sich Demonstranten in Lörrach für Veränderungen aus.

Michael Jäger und Lorenzo Oschwald blicken am Freitagmittag nicht nur auf etwa 150 Teilnehmer der Klimademo, sondern auch auf eine sich verändernde Entwicklung. Dominierten in früheren Jahren in Lörrach junge Klimaaktivisten von Fridays for future (FFF), befinden sich hier nunmehr Frauen und Männer, die sich als Eltern und Großeltern unter den Gruppennamen „Parents and Grandparents for future“ für Maßnahmen aussprechen, die den Klimawandel bremsen sollen. Vormals seien es in der FFF-Gruppe 100 bis 150 junge Leute gewesen, erinnert sich Jäger, der auch zur nächsten Sitzung des Klimabeirats eingeladen wurde. Doch viele seiner früheren FFF-Mitstreiter seien in anderen lokalen Gruppen wie dem Runden Tisch oder würden anderswo arbeiten und studieren.

Mit dem Velo ging es durch die Stadt. Foto: Marco Fraune

Er selbst engagiert sich nun beim neuen „Bündnis 5 vor 12“, das sich nicht nur gegen Rechtsextremismus einsetzt. Vielmehr gehe es nun darum, verschiedene Gruppen und Aktionen zu vernetzten. Das Schlagwort Nachhaltigkeit fällt in diesem Zusammenhang – auch bei Oschwald, der früher ebenfalls bei FFF engagiert war. Nun will er im Unverpackt-Laden in Schopfheim genau in diese Richtung etwas tun. „Ich habe andere Wege gefunden, mit einem anderen Handabdruck, um etwas zu bewegen.“

Uta Maria Lahr von den Grandparents vor future Foto: Marco Fraune

Derweil stehen wenige Meter weiter die Parents und Grandparents oder auch Vertreter der Demokratie-Klimagruppe und der IG Velo, des Runden Tischs Klima sowie weitere. Nach und nach werden die Plakate laut vorgelesen – „Reparieren, tauschen, teilen – second hand“, „Radeln ist gesund, günstig und macht glücklich“, „Wirksamer Klimaschutz jetzt – Klimafeindliche Subventionen streichen“ lauten einige der Botschaften.

Uta Maria Lahr von den Grandparents for future ergänzt in ihrer Rede dann noch, dass es wirksame Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels geben soll. Die Erde erwärme sich unaufhörlich weiter. Ihr Appell, dass schneller Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Freisetzung der Klimagase zu verhindern, findet mit lautem Applaus Unterstützung. Dies wollen die Demonstranten auch als Botschaft an diejenigen verstanden wissen, die Änderungen auf politischer Ebene herbeiführen können.

Zum Start vor dem Rathaus Foto: Marco Fraune

Doch nicht nur auf dem Alten Markt wurde in Form einer Kundgebung ein Zeichen gesetzt, knapp eine Stunde zuvor hatten sich rund 150 Radler vom Rathaus in Richtung Brombach und zurück zur Innenstadt aufgemacht, um auf der Straße die Themen zu platzieren. „Jobrad statt Dienstwagen“ oder auch „Vorrang für Fußgänger und Radfahrer“ stand auf einigen Plakaten zu lesen – ebenso wie der Hinweis auf das 1,5-Grad-Klimaziel.

Mit-Organisator Uli Berg hatte zum Start schon auf das Thema eingestimmt: „Es passiert viel zu wenig, es muss was getan werden“, will er den Klimawandel bremsen. Statt durch die Klimahölle zu fahren, gehe es um den Spaßfaktor, ergänzte er mit einem Augenzwinkern, bevor es mit Polizeiwagen an der Spitze und am Ende der Kolonne los ging.

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