Glaser ist wie CDU-Kanzlerkandidaten Merz dafür, Migranten ohne gültige Papiere an den Grenzen zurückzuweisen. Flüchtlinge müssten in dem ersten Land des Schengenraums, das sie betreten – etwa Italien – Asyl beantragen, sagte er und warb unter Applaus für „Recht und Ordnung“. Ein junger Mann fragte allerdings, ob Glaser Recht und Ordnung über die Menschenrechte stellen wolle.
Zuwanderer verunsichert
Markus Kempf (AfD) vertrat den erkrankten AfD-Kandidaten Marco Näger. Viele Flüchtlinge seien „Wirtschaftsflüchtlinge“ und es sei nicht „unsere Schuld“, wenn sie im Mittelmeer ertrinken, sagte er. Als Moderator Zeller ihm die Stellungnahme der Kirchen entgegenhielt, dass „völkischer Nationalismus und Christentum unvereinbar“ seien, tat er das als Gerede von „Funktionären“ ab.
Wiedmann und Marcell Menzel (Die Linke) berichteten, wie die aktuelle Debatte über die Migration in Deutschland lebende Zuwanderer verunsichere: Beim Haustürwahlkampf habe ihm eine junge Deutsche mit türkischen Wurzeln erzählt, wie sie beim Einkaufen angepöbelt worden sei. Menzel schlug vor, dass Flüchtlinge ab dem ersten Tag arbeiten dürfen. Fachkräfte würden Deutschland wieder verlassen, weil sie rassistisch beleidigt würden, warnte er: „Wenn wir eine solidarische Kultur pflegen, bleiben auch die Fachkräfte.“