Lörracher Eigenbetrieb Friedhofsgebühren wohl früher erhöhen

Marco Fraune
Der Hauptfriedhof in Lörrach Foto: Marco Fraune

Trotz Einsparungen sind steigende Kosten in den Bereichen Personal, Material und Energie schwer auszugleichen. Das ist bei der Darstellung der finanziellen und strategischen Entwicklung des Eigenbetriebs Stadtgrün und Friedhöfe deutlich geworden.

Der Jahresabschluss 2023 weist angesichts von Erlösen in Höhe von gut vier Millionen Euro und einem Gesamtaufwand von über fünf Millionen Euro ein Defizit von etwas mehr als 986 000 Euro aus. Der größte Anteil entfällt dabei auf den Betriebszweig Friedhöfe mit minus 636 000 Euro. Hinzu kommt ein Defizit bei Stadtgrün von knapp 188 000 Euro. Beides soll aus dem Haushalt der Gemeinde ausgeglichen werden, so das einhellige Votum des Betriebsausschusses. Der Verlust des Krematoriums in Höhe von gut 162 0000 Euro werde auf neue Rechnung vorgetragen, lautet die Beschlussempfehlung für den Rat.

500 bis 520 Beerdigungen

Im Bereich Friedhöfe zeigt sich, dass die Nachfrage nach großen Gräbern zurückgeht, zeigte Ivona Lukac im Ausschuss auf. Gleichzeitig gebe es aber höhere Personalkosten und auch der Materialaufwand sei groß. Daher müssen die Nutzer sich wohl auf eine ein Jahr früher greifende Gebührenerhöhung einstellen, also ab 2026. Christa Rufer (SPD) unterstrich aber, dass es bei den Friedhofsgebühren auch Grenzen gibt. „Man muss gucken, dass es attraktiv bleibt.“ Der Trend gehe klar von Erdgräbern zu Urnengräbern, ordnete Olaf Andris, Technischer Leiter Friedhöfe und Krematorium, ein. Aktuell belaufe sich die Zahl der Bestattungen konstant auf 500 bis 520 in Lörrach.

„Gut davon gekommen“ sei der Eigenbetrieb laut Lukac beim Bereich Krematorium. Gleichzeitig werde deutlich, dass die Auslastungszahlen gegenüber 2022 stagnierend waren. Ursprünglich war befürchtet worden, dass hohe Energiekosten das Ergebnis tief in die roten Zahlen bringen. Doch 80 Prozent an Gasmenge konnte eingespart werden, da oft nur ein Ofen in Betrieb war.

Grüne Stadt

Die Anpassung des Stadtgrüns angesichts des Klimawandels bringe Mehraufwand mit sich, weiß Fritz Böhler (Grüne). Denn mehr Bäume würden mehr Arbeit für die Baumpflege bedeuten. „Die Grüne Stadt kostet Geld, doch es ist auch Klimaschutz“, ergänzte Rufer. Der Eigenbetrieb Stadtgrün würde gerne auch mehr machen, sagte Steffen Vogel, Technischer Leiter. Angesichts knapper Ressourcen würden hier kleine Schritte voran geschritten. Ökologische und biologische Vielfalt auf den Flächen mit überschaubarem Pflegeaufwand seien hier das Ziel.

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