Lörracher Einsatzkräfte Standorte, viele Einsätze und Nachwuchs treiben die Wehr um

Marco Fraune
Der Kommandant Michael Ortlieb zeigte den Bedarf der Feuerwehr auf. Foto: Marco Fraune

Die Feuerwehr muss durch die Stadt leistungsfähig aufgestellt sein. Wie dies gelingt und was noch fehlt, dazu liefert der Lörracher Wehr-Kommandant Michael Ortlieb einen Einblick und Überblick.

Einige zukunftsweisende Entscheidungen stehen für die Retter noch aus: die Standortentscheidung „Wache Nord“, die Standortsuche Abteilung Brombach, die Standortentwicklung „Wache Süd“ sowie die Planung und Umsetzung der Übergangsmaßnahmen – hier konkret die Instandsetzungen bis zur abschließenden Umsetzung an allen Standorten. Ortlieb erinnerte im Hauptausschuss am Donnerstagabend an die „gravierenden baulichen Mängel“ vor allem in den Feuerwehrhäusern der Ortsteile sowie an die Platzprobleme an allen Standorten insbesondere auf der Feuerwache in Stetten; die Lösung sei hier ein Ausbau.

Aktuell widmet sich der Lörracher Wehr-Chef den nächsten Schritten zum Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan (FwBEP) für 2025 bis 2030. Als Herausforderungen definiert er neu das Zentralklinikum, die Veränderung klimatischer Bedingungen, mehr Tempo 30 und die leeren kommunalen Kassen. Gleichzeitig muss er die Bedarfe festlegen, Technik, Personal und Budget planen. In diesem Quartal soll der Plan ans Landratsamt und das Regierungspräsidium gehen, im dritten Quartal dann auch in den Gemeinderat zur Verabschiedung.

Neues Wehrfahrzeug

Im Hauptausschuss wurde erst einmal auf den FwBeP 2020 bis 2025 geblickt. Hier sind noch abzuarbeitende Punkte deutlich geworden. So ist die notwendige und turnusmäßige Ersatzbeschaffung von Einsatzfahrzeugen noch nicht abgeschlossen. In der Sitzung empfahl der Ausschuss dem Rat, das LF 10 für die Feuerwehr Haagen für 625 000 Euro zu genehmigen, Mehrkosten von 125 000 Euro wurden eingestellt. Denn insgesamt gebe es deutlich steigende Beschaffungskosten und jahrelange Lieferzeiten, so der Kommandant. „In den letzten fünf Jahren ist viel passiert und es musste viel passieren“, blickte Ortlieb auch auf schon erfolgte Anschaffungen.

Die Wehrkräfte

Bei der Personalentwicklung kann der Kommandant Hoffnung für die Zukunft angesichts von vielen neuen Jugendwehr-Mitgliedern schöpfen. Der eigentlich geplante Personalaufbau in der Wehr konnte in den jüngsten Fünfjahreszeitraum des Plan nicht abgeschlossen werden. Es gibt 13 feuerwehrtechnische Angestellte, 16 sollten es sein. Für das vergangene Jahr gab es 236 ehrenamtliche Kräfte im Einsatzdienst, 87 Jugendwehr-Mitglieder sowie 140 Mitglieder in der Altersmannschaft.

Ziel sei es, die Tagesverfügbarkeit zu stärken, daher gibt es insgesamt 18 Einsatzfunktionen, also neben den 16 auch die beiden Kommandanten. Denn: Ebenso wie bundesweit steigen die Einsatzzahlen. „Die Hilflosigkeit der Bevölkerung steigt“, sagte Ortlieb. Als Lückenfüller müssten Wehr und Rettungskräfte anrücken. Es gehe bei den vielen kleineren Einsätzen um Türöffnungen oder auch Krankentransporte. 753 Einsätze stehen in der Statistik, davon 119 Brände.

Das sagt die Politik

„Wir spüren, es ist viel gelaufen“, bilanzierte OB Jörg Lutz. Doch es fehlten beispielsweise drei festangestellte Wehrkräfte. Da die Anforderungen nicht einfacher werden, hat das Stadtoberhaupt die Standortfrage für den Bereich Nord auf der Agenda. Die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Wehr unterstrichen auch alle Fraktionssprecher in der Hauptausschusssitzung. „Wir müssen die Wehr entsprechend ausstatten“, erklärte Margarete Kurfeß (Grüne). Ulrike Krämer (CDU) setzt darauf, bald die Standortfrage zu klären. Die Baumängel in den Gerätehäusern seien unübersehbar, ergänzte Horst Simon (SPD). Offen für alle Optionen bei der Standortfrage zeigte sich Silke Herzog (FW).

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