Ulrich Tromm und Jürgen Krause von der Stolperstein-Initiative Lörrach skizzierten während der Gedenkveranstaltung das Schicksal der Familie Bodenheimer: Alfred Bodenheimer lebte mit seiner Frau Martha und seinen Kindern Siegbert und Ingeborg bis zur Flucht im Jahr 1939 im Haus an der Tumringer Straße 260, damals Adolf-Hitler-Straße 260. Er betrieb in bester Innenstadtlage im Haus „Drei König“ ein Schuhgeschäft. In der jüdischen Gemeinde genoss er hohes Ansehen und wurde daher im Jahr 1930 zum Gemeindevorsteher gewählt. Doch unter der Nazidiktatur lief sein Schuhgeschäft schon bis zur endgültigen Schließung 1938 immer schlechter: wegen Boykotthetze der Nazis, wegen zahlungsunwilliger Kunden, weil die Schuhfirma Salamander ihm die Vertriebserlaubnis entzog. Nach der Reichspogromnacht im November 1938 wurde Alfred Bodenheimer, wie alle jüdischem Männer, im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Danach organisierte die Familie ihre Flucht.