Lörracher Fasnacht – Gerichtsverhandlung Obergildenmeister kritisiert – „Stadt hat uns im Regen stehen gelassen“

Marco Fraune
Obergildenmeister Michael Lindemer Foto: Juri Junkov

Ein Verfahren gegen die Narrengilde Lörrach wurde eingestellt. Michael Lindemer sieht aktuell aber deutliche Defizite.

Das Landgericht Freiburg hat sich in dieser Woche mit dem Vorfall am Narrenbaum aus dem Jahr 2022 befasst, als von den angebrachten Medaillons eines heruntergefallen ist und eine Frau verletzt wurde, die zu dem Zeitpunkt im Mona Lisa Kaffee trank. Nachdem die Staatsanwaltschaft bereits seinerzeit festgestellt hatte, dass seitens der Narrengilde alles getan wurde, um Schäden zu verhindern und abzuwehren, wurde nun das Verfahren eingestellt.

Schmerzensgeld wird verlangt

„Die Geschädigte verlangt nun Schmerzensgeld, welches nicht ,einfach so’ über die Haftpflichtversicherung abgewickelt werden kann“, erklärt Obergildenmeister Michael Lindemer. Seitens der Staatsanwaltschaft sei festgestellt worden, dass alles getan wurde, was man für die Sicherheit kann. „Der Richter war nicht dieser Meinung“, führt Lindemer in einem Info-Schreiben an die Gildenräte und Cliquenvertreter aus: Grund und Boden gehöre der Stadt, welche das Installieren eines Baums genehmige, mit dem Baum aber nichts zu tun habe. Der Baum gehöre der Narrengilde, die dafür zu sorgen habe, dass nichts vom Baum fällt. Lindemer: „Dies ist aber geschehen.“ Aktuell stehe eine Zahlung von zirka 2000 Euro inklusive Gerichtskosten im Raum.

„Die Stadt Lörrach, die bis vor einigen Jahren Mitveranstalter und Schirmherrin der Fasnacht gewesen ist, hat uns nun im Regen stehen gelassen“, kritisiert der Oberbildenmeister. Die Städte seien über die BGV-Versicherung versichert – „zu Zeiten von Gudrun Heute-Bluhm wäre ein solcher Fall mit städtischer Unterstützung abgewickelt worden“.

Stadt als Schirmherrin

Es bedürfe hier ausschließlich dem Bekenntnis der Stadt, als Schirmherrin für Brauchtumsveranstaltungen aufzutreten und so die ehrenamtlich tätigen Bürger zu schützen und das Ehrenamt zu fördern. „SO sieht Förderung und Unterstützung von Ehrenamt nicht aus!“, schreibt Lindemer, der für die Übernahme der Schirmherrschaft plädiert. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic hat am Donnerstagabend im Hauptausschuss erklärt, dass nach der Fasnacht mit den Gilden-Verantwortlichen gesprochen werden soll.

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