Lörracher Filmprojekt Mit 20 sehr persönlichen Porträts Einblicke liefern

Regine Ounas-Kräusel
Die Projektbeteiligten stellten die Inhalte vor. Foto: Waltraut Hupfer

Der Film „Ich bin eine Frau“ hat am internationalen Frauentag im Dreiländermuseum Premiere. 20 Frauen aus dem Dreiländereck geben den jungen Filmemacherinnen Einblick in ihr Leben.

Im Film zu Wort kommen eine Lörracher Künstlerin, eine pensionierte Lehrerin, eine junge Mutter, eine Polizistin, die Geschäftsführerin einer Kinderkrebsstation und weitere Frauen. Sie stammen aus so verschiedenen Ländern wie Afghanistan, Deutschland, Türkei.

Man habe erfahren wollen, was die Frauen beschäftigt, was ihre Ziele sind, sagte Rana Suleiman beim Pressegespräch. Die 23-Jährige hat die Video-Porträts der insgesamt 20 Frauen zusammen mit ihrer Schwester Razan Suleimann und ihrer Freundin Morena Carullo als Team „raramo_films“ gedreht.

Die Unterstützer

Hinter dem Filmprojekt stehen das Dreiländermuseum, die Schubert-Durand-Stiftung und der Werkraum Schöpflin. Nach ihrem Abitur im Jahr 2023 habe sie ein Praktikum bei der Schubert-Durand-Stiftung gemacht, mit deren Werten sie sich sehr identifiziere, erzählte Rana Suleiman. Die Stiftung fördert Frauen und Mädchen aus dem islamischen Kulturkreis einschließlich deren Kleinfamilien.

Als Praktikantin pflegte Suleiman die Social-Media-Kanäle der Stiftung und drehte ein Video über deren Arbeit. Schon vorher habe sie im Bekanntenkreis und für Kleinunternehmen gerne Videos gedreht, erzählte sie: „Ich habe eine große Affinität zu Videos und Social Media.“

Im 37-minütigen Film

Ihre Gesprächspartnerinnen fanden die drei jungen Frauen unter ihren Bekannten sowie im Umkreis von Museum, Schubert-Durand-Stiftung und Werkraum Schöpflin. Entstanden sind 20 sehr persönliche Porträts, die im 37-minütigen Film „Ich bin eine Frau“ zusammengefasst sind. Die Porträtierten äußern sich zu ihrer Kindheit, zum gesellschaftlichen Druck, den sie als Frauen erfahren, zur Gleichberechtigung, aber auch über ihre Freude am Frausein. Eine Bäuerin aus dem Kandertal erzählt zum Beispiel von ihrer Kindheit, in der Zeit und Geld knapp waren. Eine andere Frau berichtet, wie irritierend das Kopftuch für sie war, das sie ab der ersten Klasse tragen sollte. Andere Gesprächspartnerinnen erinnern sich dankbar an eine liebevolle und gewaltfreie Erziehung. Rana Suleiman, Razan Suleiman und Morena Carullo hätten die Videos mit so viel Liebe, Kraft und Zeitaufwand gedreht, dass die porträtierten Frauen sich ihnen geöffnet hätten, freute sich Sinad Gottschalk von der Schubert-Durand-Stiftung: „Mit so viel Offenheit haben wir gar nicht gerechnet.“

Internationaler Frauentag

Seit ein paar Jahren organisiert das Dreiländermuseum mit der Schubert-Durand-Stiftung und weiteren Partnern Veranstaltungen zum internationalen Frauentag. Das Haus verstehe sich als Ort der Begegnung, sagte Museumspädagogin Caroline Buffet. Auch der Film „Ich bin eine Frau“ lade zu Begegnung und Gedankenaustausch ein. Bei der Premiere mit anschließendem Apéro am 8. März stehen daher die Filmemacherinnen und die porträtierten Frauen für Gesprächen zur Verfügung.

In Zukunft will das Museum die Video-Interviews in seine Dauerausstellung zum Dreiländereck einbinden, die gerade umgestaltet wird. Schulen und andere Einrichtungen können den Film „Ich bin eine Frau“ ausleihen. Einzelne Frauenporträts sind außerdem unter „raramo_films“ auf Instagram und Youtube zu finden.

  • Bewertung
    1

Umfrage

Donald Trump

Präsident Donald Trump hat die US-Militärhilfen ausgesetzt, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „den Fokus auf Frieden“ legt, wie es aus dem Weißen Haus  heißt. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading