Die Redner
Müller eröffnete den Reigen der Redner als Vorsitzender des Vereins Emahti, der die Mahnwache zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der Evangelischen Allianz und der Israelitischen Kultusgemeinde Lörrach organisiert hatte. Hildegard Leisinger (ACK) versuchte sich „als Frau, Mutter und Großmutter“ vorzustellen, wie sie sich als Angehörige einer Geisel fühlen würde, dachte aber auch an die vielen Tausend toten Kinder in Gaza. Sie lud zu den Gebeten der Ökumenischen Friedensdekade ein, die am 10. November beginnen und mit dem Beschreiten eines interreligiösen Gebetswegs von einer Kirche über eine Moschee bis in die Synagoge enden wird. Für die Evangelische Allianz forderte Stefan Heeß mit dem Slogan „Bring them home now“ die sofortige Freilassung der Geiseln. Er bezeichnete die Mahnwache als „Zeichen des Friedens und Aufruf zu Zivilcourage und Dialog“.
Das sagt der OB
„Wir stehen an Ihrer Seite“, versicherte Oberbürgermeister Jörg Lutz den jüdischen Mitbürgern in seiner Ansprache. Man werde bei Anzeichen von Antisemitismus gemeinsam dagegenhalten. Er äußerte zudem „die ganz klare Verurteilung“ der Massaker sowie sein Mitgefühl mit den Familien der Geiseln und forderte schließlich, das Existenzrecht Israels müsse „vollkommen unangetastet sein“. Gleichzeitig prognostizierte er, der Konflikt werde nicht militärisch gelöst werden können, kenne die Spirale der Gewalt doch nur Verlierer.