Lörracher Gemeinderatswahl Der Lörracher Rat rutscht nach rechts

Marco Fraune
Die Fraktionsspitzenvertreter der vier Parteien mit den meisten Stimmen bei der Gemeinderatswahl (v.l.): Matthias Lindemer (Freie Wähler), Ulrike Krämer (CDU), Margarete Kurfeß (Grüne) und Günter Schlecht (SPD) Foto: Marco Fraune

Die Grünen bleiben trotz Mandatsverlusten die stärkste Fraktion. Die CDU landet mit einem Sitz weniger auf Platz zwei. Die AfD erreicht Fraktionsstärke. Bär-Ehepaar ist für BfLÖ im Rat.

Bis zum frühen Abend mussten sich die Fraktionsvertreter am Montag im Rathaus-Foyer gedulden, bis alle 54 Ergebnisse der Gemeinderatswahl vorlagen. Demnach büßten die Grünen im Vergleich zur vorherigen Wahl zwei Ratsmandate ein, was angesichts des bundesweiten Trends die Fraktionsspitze nicht überraschte. 24,3 Prozent bedeuteten acht Direktmandate (2019: 30,5 Prozent).

CDU und SPD verlieren

Die CDU konnte von diesen Stimmenverlusten aber nicht profitieren. Die Christdemokraten blieben mit 19,8 Prozent sogar noch hinter ihrem 2019er-Ergebnis von 22,2 Prozent – und verloren damit nun ein Mandat, womit sie sechs Sitze erhalten.

Auch die SPD verlor angesichts von 16,4 Prozent (2019: 18,2 Prozent) ein Mandat, womit nur noch fünf Sozialdemokraten im neuen Ratsrund sitzen werden. Als Stimmen-Zugpferd erwies sich Ortsvorsteher Günter Schlecht, der mit 11 215 Stimmen auch Stimmenkönig wurde.

Freie Wähler mit fünf, die AfD mit drei Sitzen

Die Freien Wähler konservierten ihre fünf Sitze. 16,7 Prozent standen unterm Strich (2019: 16,2 Prozent). Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog landete bei der Stimmenanzahl sogar über der 10 000er-Marke. Es waren exakt 11 100.

Den fünften Platz ergatterte die AfD. Wolfgang Koch war bisher als Fraktionsloser für die „Alternative“ aktiv, nun wird er angesichts von drei AfD-Mandaten Fraktionsmitglied – womöglich auch deren Sprecher. 9,1 Prozent erzielte die AfD jetzt, 2019 waren es nur 3,2 Prozent.

Ehepaar Bär für BfLÖ im Ratsrund

Mit Spannung und auch Sorge blickten die bisherigen Fraktionsvertreter auf die „Bürger für Lörrach“, eine vom streitbaren Apotheker Birger Bär ins Leben gerufene Vereinigung. Diese erhielt zwei Sitze (5,1 Prozent). Hier kommt es zum Kuriosum, dass Birger Bär gemeinsam mit seiner Frau Dorothea-Elisabeth die BfLÖ im Ratsrund vertritt.

Das Ergebnis der Gemeinderatswahl. Foto: Klemm

Ebenfalls ohne Fraktionsstatus ist – und bleibt damit – die FDP. Die 5,3 Prozent (2019: 5,2 Prozent) sind gleichbedeutend mit zwei Sitzen.

Das Bündnis C kam auf 0,3 Prozent.

Piratin mit dabei

Sabine Schumacher von den Piraten hat sich das letzte der 32 Mandate für den Lörracher Gemeinderat gesichert. Bisher war sie als Fraktionslose in einer Zählgemeinschaft mit der SPD. Die Piraten kamen auf 3,1 Prozent.

Die Wahlbeteiligung betrug am vergangenen Sonntag bei der Gemeinderatswahl 55,5 Prozent. Vor fünf Jahren waren es 52,3 Prozent.

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