Lörracher Innenstadt Mehr aggressive Radfahrer bei Kontrolle von Fahrverbot

Marco Fraune
So soll es sein: Das Fahrrad wird geschoben. Foto: Marco Fraune

Der Fahrradverkehr in der Kernfußgängerzone ist stark rückläufig. Die Stadt zieht trotz Problemen ein insgesamt positives Zwischenfazit.

Das Durchfahrtsverbot für Radfahrer in der zentralen Innenstadt zu den Hauptgeschäftszeiten hat sich laut Einschätzung der Stadtverwaltung bewährt. Die Anzahl der Velofahrer reduzierte sich nach den Beobachtungen der Experten – und die Fahrradstraße in der Spitalstraße/Weinbrennerstraße werde von den Radfahrern als Umfahrung der Innenstadt gut angenommen, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung.

Die Zahlen

Waren es im November 2020 bei einer Zählaktion noch 88 Prozent der Radfahrer, welche die Fußgängerzone durchfuhren, veränderte sich das Bild ab März 2022, als das Durchfahrverbot eingeführt wurde. Bei einer einstündigen Verkehrsbeobachtung im September vergangenen Jahres schoben bereits 67 Prozent der Radfahrer ihr Velo.

Teils physische Angriffe

Der Gemeindevollzugsdienst (GVD) hat bei den regelmäßigen Kontrollen jedoch mit denjenigen, die sich nicht an die Regelung halten, viel zu tun: „Leider müssen wir vermehrt feststellen, dass sich aggressives Verhalten gegenüber den städtischen Gemeindevollzugsbediensteten häuft“, erklärt Pressesprecherin Kornelia Schiller.

Trotz freundlicher Ansprache und Hinweisen komme es häufig zu verbalen Beleidigungen – „teilweise leider auch zu physischen Angriffen durch kontrollierte Personen“. Die Stadt versuche, auch in Kooperation mit der Polizei, entsprechend auf solche Situationen einzuwirken, respektive diese auch zu vermeiden und zu verhindern. Hintergrund ist: Während Kinder bis 14 Jahren noch mündlich verwarnt werden, müssen Erwachsene Verwarngelder zahlen.

Schilder weisen auf die Regeln hin. Foto: Marco Fraune

Verweis auf die Radstraße

Nachjustierungsbedarf erkennt die Stadt angesichts der Gesamtsituation auch. Da sich einige Radler nicht an das Durchfahrtsverbot der Kernfußgängerzone zu den Hauptgeschäftszeiten halten, werde „durch eine entsprechend sensible Ansprache an die Betroffenen“ und den Verweis auf die Fahrradstraße als Umfahrung der Innenstadt versucht, den Verkehrsstrom entsprechend zu lenken, heißt es aus dem Rathaus. Die Erfahrung zeige, dass eine Verkehrsveränderung auch eine gewisse Anpassungszeit benötige.

Mit Abstellbügeln

Einige Abstellplätze

Zugleich setzt die Stadt auf sichere Abstellmöglichkeiten im unmittelbaren Umfeld der Innenstadt, ergänzt die Sprecherin. Mit Abstellbügeln, wie beispielsweise in der Grabenstraße und der Herrenstraße, der Unteren Wallbrunnstraße, der Spitalstraße, am Hebelpark, biete die Stadt Radfahrern sichere Abstellplätze. An der Palmstraße werden im Zuge des Umbaus weitere Abstellbügel zur Verfügung stehen, so der weitere Plan.

Kurzinfo

Die Regelung
Das Fahrradfahren ist auf der Tumringer und Basler Straße zwischen Senser Platz/Grabenstraße und Herrenstraße sowie auf der Teich- und Turmstraße zwischen Spitalstraße und Grabenstraße/Am Hebelpark, einschließlich Alter Marktplatz, Am Alten Markt mit Adlergässchen und Neuer Marktplatz mit dem Altspitalgässchen während folgender Zeiten nicht erlaubt: Montag bis Freitag: 10.30 bis 18 Uhr, Samstag: 9.30 bis 18 Uhr.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading