Lörracher Kirche Die konkrete Gemeinde vor Ort

Martin Braun
Martina Schüßler blickte auf 30 Jahre zurück. Foto: Martin Braun

Drei Tage lang feierte Martina Schüßler ihr 30-jähriges Ordinationsjubiläum als evangelische Pfarrerin.

Dazu gab es für ihre Hauinger Gemeinde in der Nikolauskirche und im Gemeindehaus ein Programm mit zahlreichen Veranstaltungen. Allein am Sonntag vor Dreikönig rahmten sechs Andachten fünf Gesprächsrunden zu kirchlichen Themen in Verbindung mit einem Überblick zu 30 Berufsjahren von Schüßler als Pfarrerin in der badischen Landeskirche. Gerahmt wurde der Sonntag von Gottesdiensten am Samstagabend und Montagmorgen.

Samstags ging es dabei um Schüßlers Ordinationspredigt von vor 30 Jahren zum Ende ihrer Ausbildungszeit bei ihrem Lehrpfarrer Dietmar Heydenreich 1996 in Schefflenz.

Erneut vorgetragen

Die am Samstagabend nach 30 Jahren erneut vorgetragene Ordinationspredigt Schüßlers folgte Worten aus dem Alten Testament, in denen ein Prophet einsetzt: „Mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt.“

Diese Forderung erzeuge „Aufbruchstimmung“. Die Predigerin bezieht sie auf Jesus, in dem Gott als das Licht der Welt erschienen sei und allen, die ihm nachfolgten zur „Kraftquelle“ werde.

Trotz ihrer Defizite könne die Kirche deshalb einladend wirken, sagte Schüßler: „Menschen in der Nachfolge Christi (könnten) füreinander einstehen und dabei Licht in die Dunkelheit der Welt bringen.“

Abschließend nahm die Pfarrerin wie schon 30 Jahre zuvor ihre Gemeinde in Schefflenz ihre Hörerschaft von Hauingen in ihre Predigt hinein. Schüßler ließ ihre Gemeinde passend zu Jesus und Dreikönige singen: „Wie schön leuchtet der Morgenstern.“

Bisheriges Berufsleben

Am nächsten Tag ging es in den Gesprächsrunden auch um die Stationen im bisherigen Berufsleben der Pfarrerin in Kirchengemeinden von Baden: darunter Leimen bei Heidelberg, Immenstaad am Bodensee und heute Hauingen.

In der letzten Gesprächsrunde ging es um die konkrete Zukunft in Hauingen: „Was soll aus dieser Nikolaus-Kirchengemeinde werden?“ Und am nächsten Morgen war ein Gottesdienst im Gemeindehaus mit Gesprächsrunde zum dreitägigen Ordinationsfest der Pfarrerin. Und gemeinsam entwickelte man eine kurze Andacht mit Liedern, Psalmen und Gebeten.

Gefragt, was die Kirche, denn leisten könne, antwortete Schüßler: Nicht Kirche leiste etwas, sondern umgekehrt: Die Leute müssten sich für die Kirche entscheiden.

Schüßler fragte: Wie könne Kirche auch „in der jetzigen Situation“ etwas ausrichten? – und antwortete: Diese könne ihre Defizite angehen, wenn sie sich ihrer Gemeinschaft bewusst werde. Dazu lade sie ein. Kirche sei immer die konkrete Gemeinde vor Ort. Ein Gesprächsangebot, bei dem sie sich der „Komplexität des Lebens mutig und ehrlich stellen muss.“

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