Lörracher Kulturleben Wort-Künstler im Burghof und im Nellie auf der Bühne

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Burghof-Intendant Timo Sadovnik (l.) und Simon Link vom Nellie stellten das Programm von „Worthasenohrenart“ vor. Foto: Lorenz

Vorhang auf! Worte rein! Hasen raus! Und Ohren frei! Zum fünften Mal präsentiert das Nellie in Kooperation mit dem Burghof Lörrach bei Worthasenohrenart zum Jahresbeginn verschiedene Wort-Künstler aus dem großen Feld der „kleinen“ Kunst.

Über einen Zeitraum von sechs Wochen stehen im Januar und Februar etablierte Namen, aufgehende Sterne und „absolute Beginner“ auf den Bühnen von Nellie und Burghof. Sowohl Simon Link vom Nellie Nashorn, der den kurzfristig verhinderten Patrick Dengl vertrat, als auch Burghof-Intendant Timo Sadovnik stellten im Rahmen eines Pressetermins die Bedeutung der Kooperation für die beiden Kulturhäuser, aber auch für die Kulturszene der Stadt und der Region heraus.

Die unterschiedlichen Rahmenbedingungen an den beiden Spielorten erlauben ein Programm, das sowohl großen Namen als auch Newcomern im Bereich Kabarett, Comedy und Wortkunst eine sprichwörtliche Bühne bieten soll. Das stärke die kulturelle Vielfalt und schaffe einen besonderen Anreiz fürs Publikum, aber auch für die Künstlerinnen und Künstler, wenn diese etwa zunächst als Newcomer im Nellie auftreten und ein oder zwei Jahre später erneut im Rahmen des Festivals zu Gast seien, um dann den Burghof zu bespielen. „Das ist dann auch ein Prozess, den die Künstler und Künstlerinnen gemeinsam mit dem Publikum machen können“, betonte Sadovnik.

Elf Künstler auf Bühne

Im Rahmen von „Worthasenohrenart“ stehen innerhalb von sechs Wochen insgesamt elf Künstlerinnen und Künstler im Nellie Nashorn und im Burghof Lörrach auf der Bühne. Von Kabarett über Stand-Up-Comedy bis hin zu Liedern und Texten ist alles dabei, heißt es in der Ankündigung. Helene Bockhorst, Alain Frei, Maria Muhar, Hagen Rether, Nikita Miller und viele mehr sollen in der grauen Jahreszeit für gute Laune sorgen und mit ihren aktuellen Programmen Winterdepressionen garantiert wirksam vorbeugen. Bereits ausverkauft ist der Auftritt von Alain Frei am 17. Januar im Burghof.

Der Start der Reihe erfolgt am Donnerstag, 9. Januar, 20 Uhr, mit Helene Bockhorst im Burghof. Die Comedy-Veranstaltung steht unter dem Titel „Nimm mich ernst“.

Maria Muhar Foto: Appolonia Theresa Bitzan

Kabarett mit Maria Muhar gibt es am 17. Januar, 20 Uhr, im Nellie. Der Titel lautet „Storno”. Zum Inhalt: Dauernd is irgendwas! Zwischen Timelines, Deadlines und Tiervideos bleibt gerade noch Zeit, dem AMS-Betreuer falsche Hoffnungen zu machen. Maria Muhar ist gereizt. Das Letzte, was sie jetzt brauchen kann, ist, auf den Nachwuchs ihrer Freundin aufzupassen und sich von einem obergscheiten Volksschüler die Welt erklären zu lassen. Im Laufe des Abends stauen sich substanzielle Fragen auf. Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis – der Hut geht um; Kartenreservierung unter tickets@nellie-nashorn.de.

Mit reichlich Humor

Der Humorist und Slampoet Nektarios Vlachopoulos stellt sein Programm am Samstag, 18. Januar, 20 Uhr, im Nellie unter den Titel „Das Problem sind die Leute“. Zum Inhalt: Nektarios Vlachopoulos ist wahrscheinlich der beste Mensch der Welt, denn er mag Ehrlichkeit, Frieden und dass alle ihn mögen. Die unglaubliche Kraft der Selbstironie ermöglicht es ihm, sich mühelos mit allen Hindernissen abzufinden und macht ihn immun gegen Vernunft und Reife. Dieser nahezu unbesiegbare Superheld kennt nur eine einzige Schwäche: seine panische Angst vor Konflikten. Dafür kann er Sprache! Der Eintritt an der Abendkasse kostet 19 Euro, im Vorverkauf 16 Euro plus Gebühren, ermäßigt zwölf Euro.

Stefan Waghubinger Foto: Iconicturn, Christian Stummer

Knapp vorbei

„Selbstliebe“ heißt das Kabarett-Programm von Romeo Kaltenbrunner am 7. Februar, 20 Uhr. Romeo Kaltenbrunner erzählt in seinem Debüt-Programm von der großen Sehnsucht seiner Generation in alltäglichen und humorvollen Geschichten. Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis – der Hut geht um; Platzkartenreservierung unter tickets@nellie-nashorn.de.

Kabarettist Stefan Waghubinger fragt am Samstag, 8. Februar, 20 Uhr, im Nellie: „Hab‘ ich euch das schon erzählt?“ Zum Inhalt: Wenn jemand in Gedanken, Worten und Werken so grandios und komisch scheitert wie Stefan Waghubinger, bleibt ihm nur, immer wieder aufzustehen, sich einen Ruck zu geben und sich auf den Barhocker zu setzen. Waghubinger denkt und redet so knapp an der Wirklichkeit vorbei, dass man sie manchmal klarer zu sehen glaubt als im Theater der eigenen Welt. Der Eintritt beträgt an der Abendkasse 23 Euro, Vorverkauf 19 Euro plus Gebühr.

Hagen Rether kommt am 21. Februar in den Burghof, Pawel Popolski am 15. Februar. Nellies Poetry Slam steht am Samstag, 22. Februar, 20 Uhr, unter dem Titel „Flinta on stage“. Die Moderation hat Linnea Gehlert. Es treten ausschließlich Flinta-Personen mit Texten an, also Frauen, Lesben, intersexuelle, nichtbinäre, transgender und agender Personen. Der Eintritt beträgt fünf Euro; Platzkartenreservierung sind möglich unter tickets@nellie-nashorn.de.

Nikita Miller Foto: Diana Birk

„Einmal im Nirgendwo“

Der Comedic Storyteller Nikita Miller tritt am Samstag, 22. Februar, 20 Uhr, im Burghof unter dem Titel „Es war einmal im Nirgendwo“ auf. Zum Inhalt: „In der Sowjetunion waren wir die Deutschen, in Deutschland sind wir die Russen.“ Diese Worte seiner Großmutter haben sich in Nikita Millers Gedächtnis eingebrannt wie ein sowjetischer Stempel in einen Deportationsbefehl. Als Nikita in den 90ern vom Gymnasium flog, weil er angeblich „zu russisch“ für Schiller war, ahnte er noch nicht, dass genau diese Zerrissenheit zwischen den Kulturen einmal sein größter Schatz werden würde. Der Eintritt beträgt im Vorverkauf 35 Euro, ermäßigt 25 Euro.

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