Lörracher Leuchtturmprojekt Lauffenmühle-Entwicklung geht voran

Marco Fraune
Das Areal soll zum ersten klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise entwickelt werden. Foto: Marco Fraune

Der Auslobung eines städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs mit vorgelagertem Teilnahmewettbewerb und anschließendem Verhandlungsverfahren hat der AUT zugestimmt. Altlasten trüben aber die Stimmung.

Die Entwicklung zum deutschlandweit ersten klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise auf dem Areal der Lauffenmühle wird weiter vorangebracht. Nach der Zustimmung der Ortschaftsräte Brombach und Haagen (wir berichteten) und dem einstimmigen Votum bei drei Enthaltungen im Ausschuss für Umwelt und Technik gilt das Grüne Licht für den Wettbewerb und die Freigabe weiterer Mittel im Gemeinderat als Formsache.

Das sagen die Fraktionen

Fraktionsübergreifend bezogen die Sprecher positiv Stellung zum Wettbewerb. Fritz Böhler (Grüne) sprach von einer „guten Sache“. Das Thema Hochwasser dürfe nicht heruntergespielt werden, die Einbindung des Bahnhofsbereichs sei wichtig und die Mobilität müsse auf jeden Fall mitgedacht werden, ergänzte Christa Rufer (SPD). Von einem „prima Projekt“ sprach Jürgen Exner (CDU), man sei für die Auslobung – ebenso wie Matthias Lindemer für die Freien Wähler dieses Signal sendete. Mit der Auslobung betrete man jedenfalls Neuland, weiß Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Dass möglichst viele Sheddächer erhalten werden sollen, sei ein Ziel. „Gute Ideen sind willkommen.“

Deutliche Mehrkosten

Schon jetzt mehr Geld in die Hand genommen werden musste für den bisherigen Abbruch. Die Kostenerhöhung für die Ausführung des Rückbaus der Schadstoffe in den zu erhaltenden Gebäuden und den Rückbau der Gebäude und Gebäudeteile kostet nun 950 000 Euro mehr, womit die erste Bewilligungssumme auf 2,63 Millionen Euro steigt, was der Ausschuss ebenso absegnete. Aufgrund von vielen Fördermitteln muss die Stadt ein Drittel der Mehrkosten tragen.

„Was wollen wir machen. Der Dreck muss weg“, zeigte sich Böhler pragmatisch. Wo gearbeitet werde, passiere so etwas. Kritisch betrachtete Rufer, dass Metallteile teils nicht zuerst eingelagert werden, um später wiederverwendet zu werden, obwohl dies als Ziel ausgegeben worden sei, Stichwort: Klimaneutralität. „Wir wollen keine Mogelpackung.“

Die Verwaltung ordnet ein

Wieder Verbaubares sei eingelagert, versicherte Neuhöfer-Avdic. Doch nicht alles sei geeignet. Außerdem seien tonnenweise Taubenkot angefallen, 40 Jahre alte nicht wiederverwendbare Kabel in großen Mengen oder auch alte Lüftungsrohre aus Metall, die nicht wiederverwendet werden könnten. Im ersten Bauabschnitt sei alles dokumentiert worden, um das Versprechen der Klimaneutralität auch einzuhalten und nachvollziehen zu können, unterstrich die Bürgermeisterin. Zuerst einmal habe man die Fläche auf zwei Hektar aber von der Betonschicht abfräsen müssen.

Unverständnis äußerte dennoch Lindemer, da nun doch mehr Altlasten als gedacht angefallen seien. Er sorgt sich, dass dies weiterhin der Fall sein werde.

Fachbereichsleiter Robert Schäfer unterstrich jedoch, dass es sich auch um eine Verschiebung von Kosten handele, im nun erledigten ersten Teil mehr bezahlt werden müsse, später dann voraussichtlich weniger. Gleichzeitig warb er um Verständnis, da zum Start auch großer Zeitdruck geherrscht habe. Schließlich lief die Frist ab, dass sich der Alt-Eigentümer noch finanziell stark beteiligen musste. Und die Bestandsunterlagen seien „sehr lückenhaft“ gewesen.

Beilagen

Umfrage

Ukraine-Krieg -  Gnom 2-Bodendrohne

Soll Deutschland der Ukraine weiterhin Waffen und Munition liefern?

Ergebnis anzeigen
loading