Offener Brief ans VON-Präsidium
In einem offenen Brief ans VON-Präsidium bringt er nun sein Befremden darüber zum Ausdruck, „dass Repräsentanten des Verbandes aktiv in Veranstaltungen der Narrengilde Lörrach, die selbst nicht dem Verband angehört, eingreifen.“
Zwar gehe man nicht davon aus, dass die Verbandsspitze aktiv das entsprechende Verhalten eingefordert oder gar organisiert hat. Gleichwohl zeige der Vorgang, „was deren Aussagen zur Art und Weise der ’richtigen’ Brauchtumspflege und die unreflektierten Kommentare zum Sommer-Festival der Narrengilde auslösen“.
„Fasnacht lebt von Offenheit und Toleranz“
Fasnacht lebe von der Fähigkeit bestehende Strukturen in Frage zu stellen, von Offenheit und Toleranz. „Brauchtum kann nur erhalten werden, wenn dieses und die Menschen, die es pflegen, atmen können“, schreibt Roßkopf: „Es wäre schön, wenn man sich einem gemeinsamen Ziel verschreiben könnte und nicht über den Weg dorthin zerstreiten müsste.“
Nach diesen moderaten Worten verschärft Roßkopf den Tonfall: „Die Narrengilde erwartet, dass Repräsentanten des Verbandes nie mehr eigenmächtig in Veranstaltungen der Gilde eingreifen und vor Ort Einfluss auf unsere Gäste nehmen. Zudem wäre eine Entschuldigung zweifellos angebracht.“
Für die Zukunft kündigt Roßkopf zudem einen Kurswechsel gegenüber dem VON an. Seit dem Austritt der Lörracher Narrengilde aus dem VON 2014 habe man sich um ein neutrales und respektvolles Miteinander bemüht. Dazu habe auch gehört, niemanden aus einem Ort mit VON-Mitgliedszunft in die Narrengilde aufnehmen.
In Anbetracht der Erfahrungen rund um das „Confetti“-Sommer-Festival halte man es von Seiten der Narrengilde nun allerdings für geboten, Gruppen, „die wie wir der Enge des Denkens im Verband entfliehen wollen, eine Perspektive aufzuzeigen“.