Lörracher Nahverkehrsplanung Was die Überplanung des Stadtbusverkehrs für Folgen hat

Marco Fraune
Die Stadtwerke zeigen den vereinfachten Liniennetzplan der Buslinien auf (ohne Ortsbus 10 und AST-Linien). Foto: Stadtwerke Lörrach

Der Betriebsleiter der Stadtwerke stellt dem Aussschuss für Umwelt und Technik den Abschlussbericht vor. 110 000 Bus-Kilometer mehr stehen unterm Strich.

Deutlich mehr als eineinhalb Jahre nach einem ersten Sondierungsworkshop zur Überplanung des Stadtbusverkehrs soll in dieser Woche der Abschlussbericht am Donnerstag im Ausschuss mündlich vorgestellt werden. Konkret geht es um die Neuausschreibung und Linienbündelung der heutigen Stadtbuslinien (7, 8, 9, 17 und der Ortsbuslinie 10) und der bisher durch die SWEG eigenwirtschaftlich betriebenen Linien 3, 6 und 16 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026. Zuletzt hatte der Rat die Stadtwerke im September mit der Detailplanung der bevorzugten Variante 2 beauftragt, was mittlerweile durch das Planungsbüro erfolgt sei, so Stadtwerke-Betriebsleiter Klaus Schallenberger.

Klinikum und Bühl III

Dieser Variante zufolge wird es eine 110 000 gefahrene Kilometer pro Jahr mehr auf dem Lörracher Stadtgebiet geben als bisher. „Dies ist zu einem großen Teil der Anbindung an das neue Klinikum geschuldet“, verweist Schallenberger auf den Anteil von zirka 60 000 Kilometer pro Jahr. 16 000 Kilometer mehr entfallen außerdem auf die geplante Erschließung des neuen Wohngebiets Bühl III. Schallenberger: „Diese zusätzlichen Leistungen wären auch ohne eine Überplanung des aktuellen Stadtverkehrs notwendig geworden.“

Der übrige Zuwachs an jährlichen Leistungskilometern entstehe durch die Verlängerung der Linie 7 vom Karl-Herbster-Platz zum Bahnhof Brombach/Hauingen. Die geforderte Verlängerung der Linie 6 von Stetten-Grenze nach Riehen-Weilstraße für einen verbesserten Anschluss an die Tramlinie 6 von/nach Basel, führt laut dem Stadtwerke-Leiter jährlich zu circa 13 000 zusätzlichen Kilometern pro Jahr auf Schweizer Territorium.

Der Stadtbusverkehr steht vor Veränderungen. Foto: Marco Fraune

Steigende Kosten

Noch unklar ist, wie sich damit die jährlichen Kosten entwickeln, da dies erst die Ausschreibung zeigen wird. Es sei aber mit einer Steigerung zu rechnen, wird auf Folgen von Inflation, der allgemeinen Verteuerung von Betriebsstoffen und Fahrzeugen, steigender Lohnkosten, den zusätzlichen Kilometern und anderen Faktoren verwiesen.

Gleichzeitig haben die Stadtwerke die Einhaltung des Fahrplans im Blick. Trotz Fahrzeitverlängerungen durch Schrankenschließzeiten und Abschnitten mit Tempo 30 müsse diese Fahrplanstabilität sichergestellt werden.

Einnahmen und Planung

Doch nicht nur mehr Kosten stehen künftig wohl zu Buche. Auch die Einnahmeseite soll sich durch höhere Fahrgeldeinnahmen ergeben, ebenso wie durch Ausgleichstöpfe, „vor allem auf den bisher eigenwirtschaftlich betriebenen, stark frequentierten Linien 6 und 16“, schildert Schallenberger.

Der AUT wird sich zwar am Donnerstag mit dem Abschlussbericht beschäftigen, das Ende der Auseinandersetzung mit der Planung bildet dies jedoch nicht. So würden vor der endgültigen Ausschreibung die für die Ausschreibung vorgesehenen Fahrpläne nochmals in den Gremien vorgestellt. „Es können auch noch nach erfolgter Ausschreibung Anpassungen vorgenommen werden“, ergänzt Schallenberger. Dies schließe Stärkungen/Schwächungen von Linien zu bestimmten Tageszeiten ebenso ein wie geringfügige Änderungen an der Linienführung.

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