Lörracher Natur Biber-Schäden entlang der Wiese beschäftigen die Behörde

Marco Fraune
Der Biber hinterlässt Bissschäden. Foto: Michael Werndorff

Die Verkehrssicherungspflicht spielt eine Rolle bei der Bewertung der Bäume.

Der Biber hinterlässt immer mal wieder Spuren in Lörrach. „Zunehmend mehr festzustellen sind die durch Biber-Einwirkungen beschädigten Bäume entlang der Wiese“, bemerkt auch der stellvertretende CDU-Fraktionschef Bernhard Escher. Aus seinem durch die Stadtverwaltung beantworteten Fragenkatalog wird deutlich, dass der Biber die Behörden zum Handeln zwingt.

Vorkommen bestätigt

An wechselnden Standorten entlang der Wiese komme der Biber vor, bestätigt der Fachbereich Umwelt und Technik. Betroffen sei bisher der Zuständigkeitsbereich des Landes gewesen, der für die Gewässer erster Ordnung zuständig ist – inklusive Versicherungspflicht für die Bäume und den Hochwasserschutz im Vorland. Der Landesbetrieb Gewässer mit Sitz in Bad Säckingen als beim Regierungspräsidium Freiburg angesiedelte Behörde, die für das Land aktiv ist, wollte im Herbst Maßnahmen umsetzen. Für die im Verantwortungsbereich liegenden Gewässer zweiter Ordnung sind laut Fachbereichsleiterin Britta Staub-Abt bisher keine Biber-Schäden festgestellt oder gemeldet worden.

Eine in der Region einst ausgestorbene Tierart meldet sich zurück. Foto: Viktor Krieger

Wie die Behörden vorgehen

Das Vorgehen umreißt die Umwelt-Fachbereichsleiterin wie folgt: So werden die Schäden durch den Landesbetrieb begutachtet und entsprechende Maßnahmen festgelegt. Verkehrssicherungspflicht, Hochwasserschutz und Verklausungsgefahren finden dabei Berücksichtigung. Eine Abstimmung mit Fachbehörden wie die Untere Wasserrechtsbehörde und die Untere Naturschutzbehörde erfolge. Staub-Abt: „Hier ist vom Zurückschneiden, auf den Stock setzen bis zur Fällung vieles denkbar, gegebenenfalls auch in Verbindung mit einem Biberschutz, zum Beispiel Anstrich oder Metallgeflecht.“ Die Umsetzung obliegt dem Landesbetrieb.

Keine Nachpflanzung

Gleichzeitig weist der Umwelt-Fachbereich darauf hin, dass es sich bei den betroffenen Bäumen meist um wild aufgegangene Sämlinge handelt. Diese würden in der Regel nicht nachgepflanzt – „sondern man überlässt dies der Natur“.

Weil Biber-Schäden in Baden-Württemberg seit gut zehn Jahren zunehmen, hat das Land ab 2003 begonnen, ein Bibermanagement über die Regierungspräsidien und die Landkreise aufzubauen.

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