Mehr Kilometer
Im Grundmuster ist die Konzeptvariante 2 ähnlich, wie im Ausschuss vor Augen geführt wurde. Nur gibt es hier eine andere Linienverteilung. Die Linie 16 verkehrt demnach wie heute im Bereich Tumringen, Haagen und Hauingen – mit einer Beibehaltung der Direktverbindung bis Weil. Der Bühl würde über die 9 angebunden. Es bleibt aber wie bei der ersten Variante dabei, dass die Linie 6 als neue Hauptbuslinie in der Talachse gilt, die Klinik erreicht und auch bis Weil angebunden wird. Bei der Anbindung von Weil sehen die Experten aufgrund der Potenziale einen Viertelstundentakt. Neu wäre die Linie 9 als Decklinie zur Linie 6. Die Achse Brombach-Lörrach würde gestärkt, die „Schwarzwaldstraße“ als neuer Verknüpfungspunkt mit der S-Bahn in Wert gesetzt. Rund 100 000 Kilometer mehr pro Jahr kämen aber bei dieser Variante zusammen, was aber auch durch das Klinikum und Bühl III begründet ist. Im Workshop wurde der Auftrag erteilt, sich die zweite Variante näher anzusehen.
Das sagt die Politik
Der Sachstandsbericht wurde im Betriebsausschuss durchweg positiv aufgenommen. Dass lange Linien immer mal Verspätungen einfahren, trieb Stephan Berg (Grüne) um. Doch dem soll mit längeren Pausenzeiten und mehr Luft im Fahrplan begegnet werden. Mit der Variante 2 liebäugelt Christa Rufer (SPD), da die erste das System auf den Kopf stellen würde – „und die Pendler sind Gewohnheitstiere“. Dass der Haltepunkt Schwarzwaldstraße zum Verkehrsknotenpunkt werden soll, hält sie aufgrund der weiten Fußwege für falsch. Zudem sprach sich Rufer klar für einen zu gründenden Fahrgastbeirat aus. Jürgen Exner (CDU) regte an, dass der 7er nicht über den Bühl fährt, sondern zur Klinik, der 6er vom Brombacher Bahnhof über den Bühl dann nach Weil. Dass nach aktuellem Stand noch eine Direktverbindung zwischen Stetten und dem Kreisklinikum fehlt, monierte Matthias Lindemer (FW). „Insgesamt sind wir aber auf einem guten Weg.“ Wichtig ist laut Sabine Schumacher, die ebenso für die zweite Variante ist, den Salzert in Richtung Klinikum passend anzubinden, da dort viele Pflegekräfte leben würden. Schwieriger wird es laut dem Expertenbüro für diejenigen, die nicht an den starken Siedlungsachsen wohnen. „Letztlich muss man sagen: Da lohnt es sich und da nicht.“
Wie geht es weiter?
Viele Punkte sollen nun im Rahmen der Detailplanung bearbeitet werden. Auch eine Einbindung der Bürger steht auf der Agenda, auch die Frequenz auf der Wallbrunnstraße. Es gibt laut Stadtwerke-Betriebsleiter Klaus Schallenberger einen Zeitdruck wegen der Ausschreibung der heutigen Stadtbuslinien 7, 8,9, 17 und der Ortsbuslinie 10 und der bisher durch die SWEG eigenwirtschaftlich betriebenen Linien 3, 6 und 16 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026. Im September müsse es in die Detailplanung gehen.