Lörracher Pläne Haagener Rat will Klarheit über Flüchtlingsunterkunft

Regine Ounas-Kräusel
Ulrike Krämer Foto: zVg

Der Ortschaftsrat Haagen verlangt von der Stadt eine Aussage: Wird das Quartier „Neumatt-Brunn- wasser“ für Flüchtlinge nur bis 2031 verlängert, oder ist eine weitere Verlängerung möglich?

Im Gebiet Neumatt-Brunnwasser zwischen Haagen und Hauingen stehen aktuell Unterkünfte für 144 geflohene Menschen. Die Domizile gehören der Stadt und stehen auf einem Grundstück der katholischen Kirche.

Die Erweiterung

Der aktuelle Pachtvertrag läuft Ende 2024 zwar aus, kann aber bis Ende 2031 verlängert werden. Da die Stadt Lörrach laufend neue Flüchtlinge in Anschlussunterbringung aufnehmen muss, hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, die Erweiterung des Quartiers zu planen.

Nun stellte Architekt Sascha Held dem Ortschaftsrat die Entwurfsplanung für Wohncontainer für weitere 26 Menschen vor. In einem Containerblock sollen vier Dreizimmer-Wohnungen für Familien entstehen, insgesamt für 16 Menschen. In einem zweiten Block sind neun Zimmer für zehn Einzelpersonen plus Küche, Gemeinschafts- und Sanitärräumen geplant. Die Container sollen zwischen der vorhandenen Flüchtlingsunterbringung und dem Kindergarten Arche Noah Platz finden.

Während die vorhandenen Wohngebäude aus Holzelementen gebaut sind, sollen die neuen aus Stahl bestehen. Stahlcontainer seien robust und könnten nach 2031 weiter verwendet werden, etwa für obdachlose Bürger, Studenten oder auch für Flüchtlinge, sagte Architekt Held. Mitsamt der Betonplatte, die als Fundament dient, könnten sie auch an andere Orte versetzt werden.

Kosten und Einnahmen

Die Errichtung der neuen Wohncontainer werde rund 1,2 Millionen Euro kosten, wie Sascha Held anmerkte. Die Stadt rechne allerdings mit knapp 800 000 Euro Mieteinnahmen bis 2031. Da das Grundstück der Stadt gehört, muss sie dafür keine Pacht bezahlen. Bis Ende 2025 sollen die Container aufgebaut sein.

Die Diskussion

Ulrike Krämer (CDU) fand das vorgeschlagene Raumkonzept gut. Sie bestand aber darauf, dass die Bevölkerung klar informiert wird, wie es im Quartier Neumatt-Brunnwasser weiter geht. Der Anwohnerbeirat bestehe auf einem neuen Beschluss des Gemeinderats für eine Erweiterung, sagte sie.

Bisher gebe es nur einen Beschluss, um 144 Menschen unterzubringen. Der Anwohnerbeirat verlange außerdem eine klare Aussage der Stadt, bis wann die Unterkünfte stehen bleiben und wer dort untergebracht wird, berichteten Ortsvorsteher Horst Simon (SPD) und Krämer.

Krämer hakte nach, ob die Wohnmodule vielleicht auch nach 2031 in Neumatt-Brunnwasser stehen bleiben. Bis jetzt gebe es dafür keine Pläne.

Wo sie nach 2031 eingesetzt werden, sei noch offen, antwortete Robert Schäfer, Fachbereichsleiter Hochbau im Rathaus. Ob es im Pachtvertrag mit der Kirche eine Verlängerungsoption über 2031 hinaus gibt, konnte Schäfer auf Nachfrage von Bernhard Sütterlin (CDU) nicht beantworten. Ein Haagener Bürger meldete sich zu Wort: Es sei blauäugig zu glauben, dass bis 2031 die Flüchtlingszahlen sinken. Es handle sich keineswegs um eine Luxusausführung, antwortete Architekt Held auf die Frage nach der Größe der Wohncontainer: Die Einzelzimmer sind mit knapp sieben Quadratmetern und die Wohnungen mit 45 Quadratmetern geplant.

Infoabend für Bürger

Ein Infoabend für Bürger findet am Dienstag, 12. November, 19 Uhr, in der Alten Halle Haagen, Manzentalstraße 9, statt

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