Lörracher Studentenleben Etwa 110 Studenten sollen einen Platz im neuen Wohnheim finden

Marco Fraune
Auf einer Teilfläche des Parkplatzes an der Hangstraße soll das Studentenwohnheim errichtet werden. Foto: Quelle Google Maps/Stadt /fsp.stadtplanung

Die fortgeschrittenen Pläne für ein neues Studentenwohnheim am Campus der DHBW sind im Ausschuss auf volle Zustimmung gestoßen. Doch wie wird mit den Parkplätzen verfahren, wo das neue Gebäude entstehen soll?

Von den zirka 2100 Löracher DHBW-Studenten könnten künftig 100 bis 120 einen Wohnheimplatz am Campus finden. Denn auf einem Teil der Parkplatzfläche an der Hangstraße soll ein Studentenwohnheim entstehen. Durch das Studierendenwerk Freiburg wurde bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Es soll Baurecht durch die Aufstellung eines neuen B-Plans „Studierendenwohnheim an der Hangstraße“ geschaffen werden, wie im Ausschuss für Umwelt und Technik dargelegt wurde.

Die Ziele

Als Ziele sind die Erhöhung der Wohnraumkapazität und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ebenso definiert wie die Reduzierung des Autoverkehrs durch ein hochschulnahes Angebot sowie der Erhalt und die Sicherung der Platanenallee. Ein Punkt, der die meisten Nachfragen im Ausschussrund nach sich zog: Entfallene sowie hinzukommende erforderliche Stellplätze können vollumfänglich im Bereich der Hochschule geschaffen werden, hieß es von Seiten des Studierendenwerks Freiburg-Schwarzwald, das auch mit Jochen Gerlach vertreten war. Der Abteilungsleiter Wohnen schilderte, dass eine Tiefgarage für Autos finanziell nicht darstellbar also zu teuer ist. Doch es gebe genug Flächen am DHBW-Hang.

Festgelegt sind angesichts der fortgeschrittenen Planungen für das Wohnheim die Baufelder, um im Beteiligungsverfahren voran zu kommen. Mindestens drei-, maximal fünfgeschossig soll das kompakte, quaderförmige Gebäude werden, um auch eine gewisse Wohndichte zu erreichen. Damit werde sich an der gegenüberliegenden Bestandsbebauung orientiert. Von allzu großer Verschattung sei nicht auszugehen, hieß es. Das geplante Gebäude soll auf dem heutigen Parkplatz westlich der Hangstraße entstehen. Die Erschließung erfolge an der Südostseite zur Hangstraße.

Die politische Bewertung

Die Bauweise sei „flächensparend, kostengünstig und energieeffizient“. Noah Hohenfeld (Grüne) setzt hier nicht nur auf eine PV-Anlage auf dem Dach, sondern regte auch Ladesäulen an den neuen Parkplätzen an. Gleichzeitig verwies er darauf, dass mit dem Wohnheim lediglich ein Zwanzigstel der Studierenden Platz finden. Auch Bernhard Escher (CDU) bezeichnete dies als „Tropfen auf den heißen Stein“ angesichts der kaum verfügbaren bezahlbaren Wohnungen. Da viele DHBW-Studenten mit dem Auto kommen und nicht den ÖPNV nutzen würden, legte er auch auf Ausgleichsparkplätze großen Wert, damit die Homburg-Siedlung nicht zugeparkt werde.

Das Studentenwohnheim entlaste den Wohnungsmarkt, lobte Christa Rufer (SPD). Es ermögliche kurze Wege und reduziere den Pendelverkehr. Die kompakte Bauweise sei „sehr gelungen“. Ebenfalls auf die Notwendigkeit von Parkplätzen verwies Jörg Müller (FW). Fritz Böhler (Grüne) hofft hingegen, dass studentisches Leben in Lörrach einkehrt und weniger mit dem Auto zur DHBW gefahren wird. Potenzial für den ÖPNV sieht Thomas Hengelage (Grüne) angesichts des Deutschland-Tickets.

Wie es weitergeht

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić betont in einer Mitteilung zur Bedeutung des Projekts: „Studentischer Wohnraum ist ein zentraler Faktor für den Studienstandort Lörrach. Mit dem geplanten Neubau setzen wir ein wichtiges Zeichen für die Zukunft des Bildungsstandorts.“ Es werde bezahlbarer Wohnraum in direkter Hochschulnähe ermöglicht. „Und wir unterstützen damit Studierende ebenso wie die Entwicklung unserer Stadt als attraktiven Ort zum Leben und Lernen.“

Der Bebauungsplan soll im Mai/Juni öffentlich ausgelegt werden. Dann können sowohl Träger öffentlicher Belange als auch Bürger Stellung beziehen. Die eingegangenen Anregungen sollen anschließend im Juli/August abgewogen und in die weitere Planung einbezogen werden. Für das zweite Halbjahr ist laut Verwaltung die förmliche Offenlage vorgesehen. „Ziel ist es, noch im selben Jahr den Satzungsbeschluss durch den Gemeinderat herbeizuführen und eine Baugenehmigung zu erwirken.“

Das Projekt

Die Planung
wird durch das Büro FSP Stadtplanung aus Freiburg betreut. Träger des Bauvorhabens ist das Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald (SWFR), das auch sämtliche Kosten für das Bebauungsplanverfahren sowie notwendige Gutachten übernimmt, heißt es weiter. Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Da das Grundstück bislang als Parkplatz und private Grünfläche genutzt wird, sei eine Änderung des bestehenden Planungsrechts erforderlich.

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