Der Siegerentwurf unter 14 eingereichten Entwürfen wurde am Samstag vorgestellt: Es handelt sich um das Konzept „Die Mühlen von übermorgen“ vom Büro Astoc Köln/Karlsruhe mit Henning Larsen, Überlingen.
Die Konturen für das innovative Gewerbegebiet in Holzbauweise, das die Stadt auf dem Lauffenmühle-Areal entwickelt, werden deutlicher. Die Stadt hatte im September einen städtebaulich-raumplanerischen Wettbewerb ausgelobt, um ein Zukunftsbild für das Areal zu erarbeiten.
Der Siegerentwurf unter 14 eingereichten Entwürfen wurde am Samstag vorgestellt: Es handelt sich um das Konzept „Die Mühlen von übermorgen“ vom Büro Astoc Köln/Karlsruhe mit Henning Larsen, Überlingen.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2020 hatte die Stadt Lörrach das neun Hektar große Gelände des insolventen Textilunternehmens Lauffenmühle gekauft. Nun will sie dort ein nachhaltiges Gewerbegebiet in Holzbauweise mit Energieversorgung aus Sonne und anderen klimaneutralen Quellen entwickeln.
Ziel ist es, innovative Firmen auf dem Wandelareal anzusiedeln. Mit diesem Konzept gebe die Stadt Antworten auf aktuelle Herausforderungen, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz: Sie schaffe einen attraktiven Wirtschaftsstandort sowie Lösungen angesichts des Klimawandels.
Ministerialdirektor Christan Schneider sprach von einem Leuchtturmprojekt. So wie beim Ankauf des Geländes werde das Land das Projekt auch in Zukunft aus der Städtebauförderung unterstützen. Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg und Vorsitzender der Jury, lobte den Siegerentwurf: Dieser entwerfe ein Gewerbegebiet von hoher Standortqualität: Dazu gehörten gute Produktionsbedingungen, aber auch eine hohe Aufenthaltsqualität, um Fachkräfte zu binden. Außerdem füge der Entwurf das Gewerbegebiet gut in das „Stadtkontinuum“ ein.
„Wofür steht die Lauffenmühle?“ Dies bezeichnete Matthias Stippich vom Büro Astoc als zentrale Frage für den Entwurf „Mühlen von übermorgen“. In der Geschichte habe die Lauffenmühle für den Sprung aus der Landwirtschaft in die Industrie gestanden, für Wohlstand und zuletzt auch für einen Niedergang, sagte Stippich. In Zukunft solle sie zum positiven Zeichen und Pilotprojekt werden.
Tatsächlich greift die Planung Geschichte und Zukunft des Areals auf: Das innovative Gewerbegebiet in Holzbauweise soll in den Strukturen der früheren Firma Lauffenmühle entstehen. Bereits bebaute Flächen sollen wieder bebaut, heute freie Flächen großzügig begrünt werden. Einzelne Bestandsbauten wie das markante Gebäude am Eingang und das Turbinenhaus mit dem Kamin bleiben erhalten. Eine Ringstraße soll das Gelände erschließen. Die Bauflächen des Areals böten ein ideales Raster, um Industriebauten in Holzbauweise wirtschaftlich zu errichten, sagte Stippich. Er stellte mehrere Gebäudetypen vor, großflächige, auch mehrstöckige Produktionshallen, Bürogebäude und modulare Gebäude, die sich für Firmen vom Handwerksbetrieb bis zur digitalisierten Smart Factory anpassen lassen.
Auch die Aufenthaltsqualität auf dem neun Hektar großen Gewerbegebiet, seine Einbindung in die Umgebung, Starkregenschutz und Ökologie spielen im Siegerentwurf eine Rolle. S-Bahn-Nutzer und Fahrzeuge würden das Gelände auch in Zukunft von Norden her bei dem alten markanten Eingangsgebäude erreichen. Der zentrale Ankunftsort liegt aber am Erschließungsring und einem zentralen Platz mit Parkraum für Autos und Räder, mit Welcomecenter, Boardinghouse und Räumen für Kultur. Von Brombach aus sind Fuß- und Radwege geplant. Vorgesehen sind am Nordrand des Geländes Gebäude für Dienstleistungsbetreiber, außerdem ein Quartier für kleine Betriebe und Start-ups.
Abrissmaterial soll deponiert und recycelt werden. Nicht bebaute Böden wollen die Planer begrünen. Dies ist Teil des Konzepts zum Starkregenschutz, dient aber auch dem Lärmschutz, der Aufenthaltsqualität und der Vernetzung mit Biotopen aus der Umgebung.
Der Siegerentwurf
für das Gewerbegebiet Lauffenmühle wie auch die 14 eingereichten Entwürfe werden im Rahmen einer Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt: Startblock Lörrach, Schwarzwaldstraße 61. Die Ausstellung ist wie folgt geöffnet: Montag, 4. März, und Mittwoch, 6. März, von 13 bis 15 Uhr, Dienstag. 5. März, und Donnerstag, 7. März, von 15 bis 17 Uhr und am Freitag, 8. März, von 11 bis 13 Uhr.