Logistikzentrum am Weiler Rheinhafen Baubeginn frühestens 2026

Saskia Scherer
Hier soll das Logistikzentrum entstehen. Foto: maps4news.com/©HERE

Bei der Planung für das Recycling- und Logistikzentrum gibt es Änderungen.

Im Herbst 2023 war das Vorhaben der Firma Zürcher Bau, das am südlichen Ende des Hafengeländes Nord realisiert werden soll, in den Gremien vorgestellt und der Bebauungsplan „Rheinvorland II“ geändert worden. Dies geschah im vereinfachten Verfahren in der Annahme, dass durch die Änderung die Grundzüge der Planung nicht wesentlich berührt würden. Da sich mittlerweile herausgestellt habe, dass diese Annahme nicht zutreffe, soll auf das Regelverfahren umgestellt werden, heißt es in der Vorlage.

Im Regelverfahren

In der Erläuterung werden unter anderem eine über die bestehende Festsetzung hinaus dimensionierte Lagerhalle, ein Betonwerk in der ausgewiesenen offenen Lagerfläche und weitere technische Einbauten und Anpassungen genannt. Dazu kommen umweltbezogene Belange wie die Umwandlung der angrenzenden Waldfläche, die Verdolung des Drainagekanals oder ergänzende Artenschutz- beziehungsweise Ausgleichsmaßnahmen.

„Die Änderung ist nötig, weil die Planung so nicht umsetzbar wäre“, brachte es Birthe Fischer von der Stadtbau Lörrach in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats Haltingen auf den Punkt. Die Firma Zürcher will ein Zwischenlager und Recyclingzentrum für aufzuarbeitenden Bahnschotter und mineralische Ausbaustoffe schaffen. Details der Pläne wurden noch etwas geändert, etwa die Abgrenzungen. Die Lagerhalle soll 22 Meter hoch werden – bei der ersten Vorstellung waren 20 Meter genannt worden, aktuell zulässig sind 15. Auch der Versiegelungsgrad erhöhe sich nochmal. „Das ist notwendig, Stoffe sollen nicht versickern“, stellte Fischer klar. Dass das betrieblich erforderlich sei, könne er nachvollziehen, meinte Jan Bautz (SPD). Begeistert war er dennoch nicht.

Eidechsen umsiedeln

Linn Fischer (Grüne) erkundigte sich nach dem Eingriff in die Natur. Das bereits definierte Habitat für Mauereidechsen werde um 700 Quadratmeter erweitert, sagte Birthe Fischer. Die Tiere sollen nach der Brutzeit im August/September per Hand in die neu aufbereitete Fläche umgesiedelt werden. Im verbleibenden Waldstück würden 30 Fledermauskästen aufgehängt.

Eugen Katzenstein (UFW) sorgte sich um freigesetzte Stoffe und wies auf die nicht weit entfernte Beregnungsanlage hin. Die gesamte Anlage werde eingehaust, konnte Geschäftsführer Ralf Zürcher hier beruhigen. „Wir haben einen eigenen Kreislauf“, erklärte er und verwies auch auf entsprechende Gutachten. „Grundsätzlich ist das eine tolle Sache, ein Kreislauf in modernster Form“, meinte Axel Schiffmann (UFW). Doch auch er verwies auf das „sehr wertvolle Land für die Landwirtschaft in der Nachbarschaft“ und befürchtete Staub. Pro Tag sei nicht mit mehr als zehn bis 15 Lastern zu rechnen, hieß es. Das Zentrum soll trimodal genutzt werden, also auch per Bahn und Schiff ansteuerbar sein. Ziel sei, primär die Bahn zu nutzen. Baubeginn werde frühestens Mitte/Ende 2026 sein, informierte Zürcher auf Nachfrage von Bautz. Als Bauzeit nannte er eineinhalb Jahre.

Grundsätzlich stimmte der Ortschaftsrat Haltingen in seiner jüngsten Sitzung der Änderung des Bebauungsplans zu. Das Thema wird noch im Bau- und Umweltausschuss beraten, das letzte Wort hat der Gemeinderat.

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