Effizient bauen
Neben ihrem alten Betriebs- und Wohnhaus entstand bis 2021 ein neues fünfstöckiges Wohnhaus nach dem Energiestandard KW55, dessen Obergeschosse in Holzbauweise mit Kupferverkleidung gebaut sind. „Wir wollten effizient bauen. Und ich wollte keinen Betonklotz“, schilderte Bernhard Paul Senior. Mit einem Durchbruch vom Alt- zum Neubau wurden die Produktionsräume von 100 auf 240 Quadratmeter verdoppelt. Dort befinden sich nun die Backstube sowie Kammern, in denen Teige bei kontrollierten Temperaturen lagern. Man lege Wert auf handwerkliche Produktion, betonten die Unternehmer: Dazu gehöre eine lange Teigführung, die Brot und Brötchen bekömmlicher mache.
Ökologisch planen
Im Keller befindet sich das Herzstück der neuen Energietechnik: Über eine CO2-Kälteanlage wird Abwärme aus der Backstube in die Heizzentrale des Wohnhauses eingespeist. Abwärme wird auch für Warmwasser in der Produktion genutzt. Außerdem sorgt die Anlage für Kühlung, etwa in den Teigkammern. Dank des Kältemittels CO2 sei sie besonders effektiv und komme ohne umweltschädliches Mittel aus, erläuterte Architekt Marco Jansen. Um Strom zu sparen, wurde in den Produktionsräumen LED-Beleuchtung mit Bewegungsmeldern und auf dem Dach eine Solaranlage installiert. Dank dieser Technik sind Bäckerei und Wohnhaus heute fast unabhängig von fossiler Energie und Strom aus dem Netz. Nach Schätzungen des Lörracher Architekturbüros Jansen Zickenheiner werden rund 80 Prozent an Energie eingespart, außerdem 32 Tonnen CO2 pro Jahr, was rund 250 000 PKW-Kilometern entspreche.