Lokale Wirtschaft Roser Bestattungen schließt zum Jahresende

Bernhard Konrad
Der Stammsitz des Unternehmens befindet sich in der Lörracher Untereckstraße. Foto: zVg/Roser

Das Lörracher Traditionsunternehmen Roser Bestattungen schließt zum Ende des Jahres.

„Wir werden uns aus dem Bestattungsgewerbe zurückziehen und eine seit 97 Jahren bestehende Tradition beenden“, schreiben Frank, Martina und Tim Roser in einer Mitteilung.

Die Gründe

Gründe hierfür seien unter anderem die Lage auf dem Arbeitsmarkt und eine zusehends „überbordende Bürokratie“, die es den Mitarbeitern immer schwerer mache, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren, sagte Frank Roser am Sonntag im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wenn nicht mehr vollumfänglich gewährleistet werden kann, dass die Begleitung und Betreuung Angehöriger und Verstorbener unseren eigenen Ansprüchen genügt, dann ist es an der Zeit, weit- und vorausblickend etwas zu verändern“, so Roser.

Zudem sei es kaum noch möglich, Mitarbeiter zu finden, deren Qualifikation der Erwartungshaltung des Familienunternehmens entspreche, sagte Roser. Eine Folge sei, dass die Arbeitsbelastung der verbliebenen acht Mitarbeiter steige.

Die Mitarbeiter

Mit diesen habe die Familie sehr gute Gespräche geführt. In den Rückmeldungen seien keine Vorwürfe gefallen, die Beschäftigten hätten vielmehr Verständnis für die Beweggründe der Unternehmer gezeigt, sagte Roser. Etliche Mitarbeiter hätten bereits Gedanken für zukünftige berufliche Optionen. In Erwägung gezogen werde freilich auch die Beschäftigungen bei anderen Bestattungsunternehmen in der Region. Damit wäre die Möglichkeit gegeben, über Jahre hinweg erworbene Kompetenz zu nutzen, erläuterte Ruser.

Die Bestattungsvorsorge

Was dem Familienunternehmer wichtig ist: „Alle über uns mit der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG abgeschlossenen Vorsorge-Verträge bleiben bestehen. Die hinterlegten Beträge sind dort über eine Bankbürgschaft abgesichert und können im Bedarfsfall vom dann begleitenden Bestatter abgerufen werden. Vorsorgende bekommen in den nächsten Wochen entsprechende Post von uns zugesandt.“

Die Zukunft

Roser und seine Ehefrau Martina sind 60 Jahre alt, ihr Sohn Tim wurde 30. Der Stammsitz der Firma befindet sich in Lörrach, eine Filiale in Weil am Rhein. Zum Jahresende werden die unternehmerischen Dinge geregelt, „dann werden wir eine Weile durchschnaufen“.

Anschließend würden sie sich neuen Aufgaben zuwenden. Was genau das sein wird, könne er noch nicht verraten, aber: „Wir werden nicht mehr so in der Öffentlichkeit stehen. Es wird eine Tätigkeit im Hintergrund.“ Ans komplette Aufhören hätten sie nie gedacht. Roser: „Dafür sind wir viel zu quirlig.“

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