Dabei zeigte sich, dass für die Pumpen eine Betriebszeit von fünf Jahren offenbar realistischer ist als die vom Planungsbüro zugrunde gelegten 15 Jahre. Ausgegangen wurde bei diesen Berechnungen von einem Normalbetrieb.
In jedem Fall hätte sich die Freispiegelleitung bei Anfangskosten in Höhe von rund 600 000 Euro nach 18 Jahren amortisiert, legt man die Werte des Klärwärters zugrunde sogar bereits nach acht Jahren. Ihm zufolge summieren sich die jährlichen Aufwendungen bei vergleichbaren Hebeanlagen auf 5840 Euro, während bei einer Freispiegelleitung nur mit 280 Euro jährlich zu rechnen ist.
Hinzu kam die Überlegung, dass die Mehrkosten, die für den Ersatz der Pumpen anfallen, später von der Allgemeinheit getragen werden müssten. Die Erschließungskosten werden dagegen auf die Bauherren umgelegt.
Die höheren Kosten für die Leitung erklärte Bürgermeister Mario Singer damit, dass sie in die Tiefe gelegt wird. Dadurch sei dann auch die Landwirtschaft später nicht eingeschränkt.
„Billiger ist nicht unbedingt immer günstiger“, meinte André Hintenaus. „Sonst haben wir über die Jahre wesentlich höhere Kosten“, sprach sich auch Manfred Wetzel für die Freispiegelleitung aus.