Malsburg-Marzell Berggemeinde ohne „Bergwächter“

Weiler Zeitung
Feuerwehr, Bergwacht und DRK-Rettungsstaffel sorgten für einen lehrreichen, gemütlichen Aktionstag in Edenbach. Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Feuerwehrtag: Rettungskräfte stellen sich vor / Aktive Nachwuchsarbeit / Rettung mit Bergesack vorgeführt

Eine rundum gelungene Premiere boten die Mitglieder der Gesamtwehr mit ihrem „Feuerwehrtag“. Zusammen mit der Bergwacht Sulzburg und Rettungshunden aus Lörrach sorgten die Veranstalter für Publikumsauflauf beim Bürgerhaus Edenbach.

Von Ines Bode

Malsburg-Marzell. Seitdem vor rund zehn Jahren der „Piepser“, der kleine stille Digitalmelder, eingeführt wurde, sei es ruhiger geworden in den Dörfern hinsichtlich Alarmmeldung, sagte Gesamtkommandant Frank Zimmer. Die Sirene werde erst ab der Stufe „Wohnungsbrand“ eingeschaltet. Umso wichtiger sei die Öffentlichkeitsarbeit, die in diesem Jahr forciert werde. Dies war auch der Hintergrund des Aktionstags am Sonntag.

Kleine und große Besucher machten regen Gebrauch, inspizierten das Mittlere Löschfahrzeug (MLF) des Kommandos, bestaunten die Technik für Schnellangriff und Löschung. Die offenen Türen luden zum Hineinklettern ein, dem Mädchen wie Buben nicht widerstehen konnten. Pudelwohl fühlte sich der dreijährige Arved auf dem Platz eines echten Feuerwehrmanns, ein klares Vorbild, wie der mitgebrachte rote Helm Arveds bewies. „Das ist sein Thema“, schmunzelte der Papa.

Fragen zum MLF beantwortete derweil Thomas Homberger (Vogelbach), einer der 78 Aktiven, verstreut in allen Ortsteilen. Am häufigsten erkundigten sich Gäste nach dem Volumen des Tanks. „Er enthält 800 Liter Wasser.“ Hinzu komme laut Gesamtchef Zimmer die häufige Frage zu Mannschaftsstärke und Einsatzzahl.

800 Liter Wasser im Tank

Sein Vize und Leiter der Zöglinge Sven Schulz sprach die Nachwuchsarbeit an. Aktuell bilden zehn Mädchen und Buben die Jugendabteilung. Um den Kleinsten das Feuerwehrwesen nahe zu bringen, besuche man im Zweijahresturnus Kindergarten und Schule. Die letzte Präsenz erbrachte zwei Neuzugänge, freute sich Schulz. Überdies beteilige man sich am bundesweiten „Blaulichttag“ (26. Oktober).

Anerkennung verschaffte sich auch eine Abordnung aus Sulzburg, eine Ortsgruppe der „Bergwacht Schwarzwald“. Ihr „Revier“ schließe Kandern mit ein, erklärten Simon, Niklas und Lukas. Als „ruhig“ beschrieben sie die Einsatzstätte Malsburg-Marzell, um zu bedauern: „Hier haben wir leider keine Mitglieder.“

Am Bürgerhaus simulierte das Trio professionell die Rettung per Bergesack, eine Trage für Hubschrauber. Ein Verunglückter, etwa eingeklemmt im Schacht, werde nach der Bergung mittels Bergesack befördert. Der luftige Vorgang ging natürlich nicht ohne die Drehleiter der Kanderner Nachbarwehr vonstatten, die den Aktionstag bereicherte und „Höhenflüge“ ermöglichte. Von der Drehleiter profitierte auch Hundeführerin Verena Spies vom DRK Lörrach.

Ihre vierbeinigen Schützlinge Feivel und Liam zogen nicht nur die Blicke auf sich. Sie bestiegen mit der Trainerin und weiteren Zweibeinern den Korb, der sich in schwindelerregende Höhe begab. Das sei eine neue Erfahrung, ein Stück des Lernprozesses, meinte Spies.

Mit Neuigkeiten konfrontiert, sah sich zudem der frisch gebackene Bürgermeister Mario Singer im Frühjahr, wie Frank Zimmer am Rande augenzwinkernd eine Anekdote erzählte. Als Amtschef sei er automatisch „Herr der Feuerwehr“, weshalb Zimmer ihm besagten Piepser übergab, mit dem Hinweis: dies sei jetzt Tag und Nacht sein neuer Begleiter.

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