Malsburg-Marzell Chor geht mit drei neuen Sängern in die Zukunft

Silke Hartenstein
Verspielt zeigte sich der Chor bei seinem „Finale“. Foto: Silke Hartenstein

Das Jubiläumsjahr des Männergesangvereins Vogelbach/Malsburg geht schwungvoll zu Ende.

Zu Ostern 1924 gab der Männergesangverein Vogelbach-Malsburg sein erstes offizielles Konzert in Vogelbachs Nikolauskirche. 100 Jahre später schuf der Männerchor mit seinem Konzert „Das Finale“ einen stimmstarken und stimmungsvollen Abschluss seines Jubiläumsjahres. Zum Finale gab es noch die höchste Auszeichnung an Laienchöre – die „Zelter-Plakette“ (wir berichten noch).

Stand „die Feier“ im vergangenen Sommer im Zeichen von Gesang, dem „100 Mann-Chor“ und der Geselligkeit, gehörten zum „Finale“ nachdenklichere Lieder und viele Ehrungen. Dass sich der Männerchor seit 100 Jahren für den Erhalt von Traditionen stark macht, ging am oberen Kandertal nicht spurlos vorbei: Viele der Zuhörer sangen das alte Volkslied „Kein schöner Land“ bemerkenswert sicher mit. Zugleich bewiesen die auf Großleinwand gezeigten Liedtexte, dass der Chor durchaus offen ist für moderne Zeiten. Mit gleich drei neuen Sängern geht der Verein optimistisch in die Zukunft.

Die Sänger unter Günter Enßles bewährter Chorleitung eröffneten ihr Konzert mit dem über 300 Jahre alten Kanon „Viva la musica“ und dem flotten, lebensbejahenden „Hallelujah, sing ein Lied“. Zur folgenden kleinen Zeitreise gehörte „Mein Lied“ aus dem Jahr 1909, gefolgt von Reinhard Meys 1974 komponiertem „Über den Wolken“, sauber intoniert und mit schönen Echoeffekten zwischen den hohen und tiefen Sängerstimmen. Auf Enßles philosophische Betrachtungen, Gedichte und Zitate über das Wesen der Zeit überzeugte er als Solist mit klarem Bariton und großem Feingefühl bei „Zeit ist ein Geschenk“.

Auch das österreichische Volkslied „Fein sein, beinander bleiben“, intoniert vom stimmlich sehr gut geschulten Sextett aus den Reihen des Chores überzeugte durch ausgewogenen Gesamtklang, saubere Einsätzen und viel Ausdruck. Sodann kündigte Julian Rakus als Moderator zwei Lieder an zum Themenkreis „Frauen“.

Umrahmt von „Doodoowaooh“ sang der Chor das gut gelaunte, nostalgische „Frauen sind anders“ und leitete über zum melodischen Kärntner Volkslied „I hab di gern“ mit Reinhard Winklers klarem Tenorsolo.

Kurze Soli gab es auch für die fünf Stimmführer des Chores bei Frank Dietsches Hommage an die Heimat „Lied vom Chandertal“. Und immer mal wieder gesellte sich zu den a capella gesungenen Liedern Gergana Schneiders beschwingte Klavierbegleitung.

„Jetzt mache mir en Experiment“, kündigte Enßle an und animierte das Publikum zum Händereiben, Fingerschnipsen und rhythmischem Klatschen auf die Oberschenkel.

In Verbindung mit einem kollektiven Sprung des Chores auf die hölzerne Bühne entstand so die akustische Illusion eines Gewitters, gefolgt von der gut umgesetzten komplexen Vielstimmigkeit der Kirchenlieder „Vom Flügel eines Engels berührt“ und „Meine Seele ist stille in Dir“. „Was wend ’r denn no höre?“ fragte der Dirigent nach starkem Abschiedsapplaus und lautstarker Forderung nach einer Zugabe und der Abend klang aus mit „Wir alle sind Engel füreinander“.

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