Malsburg-Marzell Damit das Wasser ausreicht

Silke Hartenstein
Soll der alte Hochbehälter in Vogelbach künftig auch für die Bevorratung mit Trinkwasser genutzt werden? Darüber beriet sich Malsburg-Marzells Gemeinderat. Foto: Silke Hartenstein

Gemeinderat: Hochbehälter sanierungsbedürtig. Nur Lösch- oder auch Trinkwasser?

Malsburg-Marzell - Soll Vogelbachs alter Hochbehälter künftig als reiner Löschwasserbehälter oder auch zur Trinkwasser-Notversorgung genutzt werden? Darüber berieten die Gemeinderäte bei ihrer Sitzung am Montagabend noch in alter Besetzung.

„Die Sache ist nicht ganz so brennend, kann‘s aber jederzeit werden“, fand Bürgermeister Mario Singer und erinnerte an die Dürresommer 2003 und 2018. Im September 2018 hatte die Gemeinde ihre Einwohner zum Wassersparen aufrufen müssen.

Konsens herrschte darüber, dass es sinnvoll ist, den alten Hochbehälter zu sanieren und für Löschwasser zu nutzen. Zwar soll Vogelbachs Löschwasserteich in absehbarer Zeit ausgebaggert werden, doch auch nach dem Ausbaggern, so Singer, werde die Kapazität des Teichs nicht ausreichen.

Beim alten Hochbehälter jedoch stellte Wassermeister Bernd Wehrle beim Probelauf fest, dass dieser wegen Rissen im Beckenboden undicht ist. Daher wurde ein Angebot der Firma für Technischen Bautenschutz Orth & Schöpflin aus Lörrach eingeholt. Die Firma setzt für die Sanierungsarbeiten insgesamt 29 600 Euro an.

Hierzu gehören das Hochdruckwasserstrahlen der Wasserkammer, das Verputzen und Abdichten der Beckenwandungen und die Dichtung und Beschichtung der Wasserkammer mit für Trinkwasser zugelassenem Epoxidharz. Die Kosten dafür wären eine außerplanmäßige Ausgabe, da hierfür im Haushaltsplan 2019 keine Mittel eingestellt sind.

Anschlüsse für die Trinkwasserversorgung, so Singer, seien vorhanden und regelmäßige Spülungen würden einer Verkeimung des Trinkwassers vorbeugen. Natürlich, so führte der Bürgermeister weiter aus, wäre die Sanierung des Hochbehälters ohne Spezialanstrich und Umwälzung billiger, doch durch den rund 20 Jahre haltbaren Spezialanstrich bekäme man eine mögliche Wassermehrversorgung.

Isabella Zimmer sprach sich dagegen aus: Wenn das Trinkwasser knapp sei, sei auch Löschwasser knapp, stellte sie fest, zudem müssten ja auch Mittel für die künftige Löschwasserversorgung des Malsburger Baugebiets „Seltenacker“ bereit gestellt werden.

Manfred Wetzel fragte, ob man den undichten Hochbehälter fürs Erste nicht einfach befüllen und bei Bedarf nachfüllen könne. Hierfür sei der Wasserverlust zu hoch, stellte Singer fest.

Helga Althauser schlug vor, bezüglich der Abdichtung mit einer Firma vor Ort zu reden – oder, wie sie es ausdrückte: „De eifache Weg z‘erscht sueche und dann cha mer uf de Autobahn fahre.“

Nun soll das Vorhaben erst einmal überprüft werden, bevor der neue Gemeinderat eine Entscheidung trifft.

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