Malsburg-Marzell Der Rat ist äußerst skeptisch

Silke Hartenstein
Warm haben möchte es jeder haben, nur bei der Frage nach der Energiequelle sind sich nicht alle einig. Foto: Saskia Scherer

Die interkommunale Wärmeplanung stößt in Malsburg-Marzell auf wenig Begeisterung.

Der Maßnahmenkatalog der interkommunalen Wärmeplanung für den Landkreis Lörrach (UIWP) liegt vor. Für die auf die Berggemeinde bezogene Wärmestrategie muss ein Beschluss durch den Gemeinderat erfolgen. Dieser Beschluss wurde einstimmig vertagt, da viele der Gemeinderäte Klärungsbedarf sahen.

Durch die UIWP soll der Politik aufgezeigt werden, welche Potenziale vorhanden und erschließbar sind. Es handle sich derzeit lediglich um eine Absichtserklärung, um den gesetzlichen Rahmenbedingungen Rechnung und Folge zu leisten, steht in der Sitzungsvorlage. Dennoch war das Misstrauen im Rat groß betreffs der Pflicht der Gemeinde zur Umsetzung der UIWP. Erschwerend kam hinzu, dass im Maßnahmenkatalog für Malsburg-Marzell auch von Windenergie die Rede ist.

2040 sollten sich die Gebäude in der Gemeinde laut UIWP zu 55 Prozent über Wärmepumpen versorgen. Mit Ökostrom betrieben, wäre das klimaneutral. Hierfür sollen auch Windenergie-Projekte geprüft und entwickelt werden. Auf bedingt geeigneten Potenzialflächen – in diese Flächen wurden Landschaftsschutz- und FFH-Gebiete sowie die Pflegezonen von Biosphären-Reservaten und Wasserschutzgebiete der Kategorie III mit einbezogen – sieht der Bericht das Potenzial für 18 Windenergieanlagen.

Knapp 96 Prozent des Wärmebedarfs in Malsburg-Marzell entfallen laut Bericht auf privates Wohnen. In Summe wurde für Malsburg-Marzell eine Einsparung von 22 Prozent bis 2040 angenommen. Zu den Vorschlägen zählen die Realisierung von Windenergie-Projekten, eine Sanierungsoffensive von Gebäuden, die Nutzung von Dachflächen für Solarthermie- und Photovoltaik, eine dezentrale Wärmepumpen-Nutzung und die Prüfung von Wärmenetzen von bis zu zehn Gebäuden über eine Heizzentrale.

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