Malsburg-Marzell Die Tage des Skilifts sind gezählt

kn/wz
Archivbild aus besseren Zeiten: Jetzt soll der Skilift auf dem Sonnenbuckel verschrottet werden. Foto: Weiler Zeitung

Wintersport: Weiterbetrieb wäre für Skiclub zu teuer / Schneesicherheit ohnehin nicht mehr gegeben

Malsburg-Marzell - Wintersport war in diesem Winter mangels Schnee im oberen Kandertal bisher noch nicht möglich. Zumindest, was den alpinen Skilauf betrifft, wird dieser auch in Zukunft nicht mehr möglich sein. Der Skiclub hat jetzt bekannt gegeben, den Schlepplift am Sonnenbuckel nicht weiter betreiben zu wollen.

In schneereichen Wintern war der Schlepplift des Skiclubs in der Ortsmitte von Marzell, knapp über 700 Meter gelegen, eine beliebte Anlaufstelle. Kurz nachdem der Skiclub im Jahr 1995 durch die Ausgliederung der Abteilung aus den Sportfreunden selbstständig geworden war, konnte der gebrauchte Skilift erworben werden. Nach einem ersten Versuch im Schwendle wurde er auf dem Sonnenbuckel aufgebaut. Auch ein Loipenhäuschen wurde dort errichtet. Vorsitzender war damals Hans Happle. Betreut wurde der Lift ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern.

Insgesamt war der Lift etwa 20 Jahre in Betrieb. Auch Skikurse für Kinder wurden dort durchgeführt. Wann immer es die die Schneelage erlaubte, gab es einen Dorfskitag mit Torlauf am Sonnenhang sowie Skispringen auf der benachbarten „Lars-Trefzer-Schanze“.

Doch nun sind die Tage des Skilifts in Marzell gezählt. „Der Skilift hat aktuell keinen TÜV“, berichtet der Verein. Es wäre aber eine Vollabnahme notwendig, die sehr hohe Kosten verursachen würde. Vorstandsmitglied Joachim Felscher erhielt im Austausch mit dem TÜV und dem Landratsamt die Information, dass es mittlerweile sehr strenge Vorgaben für den Betrieb eines solchen Liftes gibt, die sogar noch verschärft werden sollen.

So müsste der Skiclub einen ausgebildeten Betriebsleiter stellen, dazu einen Stellvertreter, und zudem ein Betriebsbuch führen. Nur ein ausgebildeter Betriebsleiter dürfe den Lift betreiben, erklären die Verantwortlichen. Eine solche Ausbildung könnte zwar bei einem Skilifthersteller in drei bis fünf Tage absolviert werden, die Kosten hierfür seien jedoch sehr hoch.

Schlechte Perspektiven

Aufgrund des enorm großen finanziellen Aufwands und vor allem auch im Blick auf die Perspektiven des Skisports in der Region und in diesen Höhenlagen generell hat der Vorstand des Skiclubs beschlossen, keinen Wiederaufbau vorzunehmen und den Skilift zu verschrotten.

Der Skiclub setzt damit zukünftig ganz auf den Langlauf- und Loipenbetrieb im Lipple-Kreuzweg-Gebiet, für den im vergangenen Jahr mit der kostspieligen Anschaffung eines modernen Pistenbullys die besten Voraussetzungen geschaffen wurden.

 Hinweis: Auch um neue Ideen ist man nicht verlegen: So findet am Samstag, 1. Februar, ab 20 Uhr in bei der Lipple-Skihütte wieder eine Après-Ski-Party statt.

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