Dem Malsburg-Marzeller Gemeinderat lag am Montagabend ein Antrag des neuen „Sonne“-Eigentümers vor. Dieser will das Gebäude zu Wohnzwecken umbauen, energetisch sanieren und modernisieren. Ein Teil der Scheune muss aus statischen Gründen abgerissen werden. Eine Carportanlage mit drei Stellplätzen ist hinter dem Haus geplant. Alle weiteren Maßnahmen fügten sich in die Gebäudekubatur ein, erläuterte die Verwaltung. Ihrer Befürwortung des Vorhabens schloss sich der Gemeinderat an. Das Dorfbild werde durch die geplante Maßnahme gewinnen, sagte Ratsmitglied Dierk Kilchling. Im Jahr 1932 hatte Johann Friedrich Schneider das Traditionsgasthaus übernommen, sein Sohn Fritz Schneider war letzter Marzeller „Sonnen“-Wirt. Nach seinem Tod führte seine Ehefrau Maria die Gaststätte, die zeitweilig auch als Genesungsheim der DAK-Krankenkasse firmierte. Im September 1985 ging die Gasthaus-Tradition zu Ende: Die Black-Forest-Academy nutzte die Gebäude bis 2014 als Internat für ihre Schüler. Zuletzt dienten die Räume zu Wohnzwecken. Von 1930 bis 1969 war die „Sonne“ auch Vereinsgaststätte der Marzeller Fußballer: Die Gebäude grenzten an den alten, nur 70 Meter langen Kickplatz. Das Gelände, auf dem später eine Tennisanlage ihren Platz fand, war Eigentum der Familie Schneider.             Foto: Kanmacher