Malsburg-Marzell Eine große Herausforderung

Weiler Zeitung

Landwirtschaft: Weidesaison geht zu Ende / Verkürzung aufgrund der Trockenheit

Normalerweise dauert eine Weidesaison im oberen Kandertal rund 150 Tage, von Anfang oder Mitte Mai bis Mitte Oktober. Dieses Jahr stellte die anhaltende Trockenheit die drei Weide- und Landschaftspflegeverbände jedoch vor große Herausforderungen. Die Saison musste – außer in Kaltenbach – verkürzt werden.

Von Rolf-Dieter Kanmacher

Malsburg-Marzell. Erinnerungen werden wach an die außerordentlich trockenen Jahre 2003 und 2015: So musste in Teilbereichen von Marzell das Vieh schon Mitte August von der Weide geholt werden. 2003 ging die Weidesaison in Vogelbach schon Anfang September zu Ende.

Auch dieses Jahr spricht Burkhard Schleith vom Weideverband Malsburg – er umfasst die Bereiche Vogelbach, Malsburg und Lütschenbach – rückblickend von einer schwierigen Saison. Gerade in Lagen, die der Sonne stark ausgesetzt sind, sei kein Gras mehr nachgewachsen. So wurde beispielsweise in Lütschenbach die Saison Mitte September beendet. Große Sorge bereitet den Landwirten auch der von der Trockenheit begünstigte Borkenkäferbefall in den Wäldern.

In Marzell beim Weide- und Landschaftspflegeverband war es Ende September nach 140 Weidetagen soweit. Dort wird das Weidevieh noch beim Auf- und Abtrieb gewogen und die Gewichtszunahme der Weidetiere ermittelt. Der Rekord lag bei immerhin 100 Kilogramm bei einem der Weidetiere, teilt dazu Schriftführer Gerold Kiefer mit.

Durchschnittliche Saison nur in Kaltenbach

Eine durchschnittlich lange Weidesaison ging am Samstag nur bei der Weide- und Biotoppflegegemeinschaft Kaltenbach zu Ende. „Hier profitierten wir von schattigen waldnahen Weideflächen“, sagte Vorsitzender Andreas Ernst.

Überall passt man sich bei den Abtriebsterminen auch den Wünschen der auswärtigen Viehhalter an, die mit ihrem „Gastvieh“ überhaupt den Weidebetrieb im oberen Kandertal möglich machen. So lobte Wolfgang Roth aus Obereggenen wohl stellvertretend für alle auswärtigen Landwirte beim Abtrieb in Kaltenbach auch die bewährte Zusammenarbeit mit den Verbandsverantwortlichen und die gute Betreuung der Tiere.

Große Anerkennung verdiene der Einsatz der Weidewarte und ihrer Helfer. Beginnend mit allen dem Auftrieb vorangehenden Arbeiten hätten diese wieder hervorragende Arbeit geleistet. Ohne die Weiden würde die Landschaft, die auch von vielen auswärtigen Gästen als Naherholungsgebiet geschätzt wird, mit der Zeit verwalden und verhursten.

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