Malsburg-Marzell Ergebnis bleibt hinter Erwartungen weit zurück

Weiler Zeitung

Blauenjagd: Kein Wetter Glück bei revierübergreifendem Großanlass/ 36 Saue, zwei Gämse, 34 Rehe und vier Füchse

Markgräflerland (cre). Dass der Wettergott und die Göttin der Jagd nicht immer ein harmonisches Gespann bilden, wurde bei der diesjährigen Blauenjagd nur zu deutlich. Mit 36 Sauen, zwei Gams, 34 Rehen und vier Füchsen liegt das Gesamtergebnis hinter den Strecken vergangener Jahre weit zurück.

Ausschlaggebend für diese geringe Strecke war vor allem das nasskalte und in höheren Lagen auch wolkenverhangene Wetter. Zudem war die Zeit dieser revierübergreifenden und über Kreisgrenzen hinweg stattfindenden Bewegungsjagd auf drei Stunden verkürzt worden, wie deren Leiter Niels Drobny im Gespräch erläuterte. Er ist derzeit nach seinem Studium der Forst- und Holzwissenschaft für zwei Jahre während seiner Ausbildung für den höheren Dienst beim Landkreis tätig. Bei der Jagd trat er die Nachfolge des nun pensionierten Forstdirektors Martin Groß an, der ihn jedoch mit seiner Erfahrung in Sachen Strategie unterstützte.

Gejagt wurde auch heuer wieder in zwei Staats- und sechs Privatjagden. Rund 150 Schützen hatten um 9.30 Uhr die ihnen zugewiesenen Stände eingenommen. Aufgabe der Treiber und deren Hunde war es nun, das Wild – das Hauptaugenmerk galt notwendigerweise erneut dem Schwarzwild – möglichst so durch den Wald zu bewegen, dass es nicht hektisch – oder wie der Jäger sagt: „hochflüchtig“ – wird. Bei dieser Jagdart wird das Wild lediglich an einem Tag über wenige Stunden massiv über eine größere Fläche, in diesem Fall waren es rund 5000 Hektar, bejagt. Im restlichen Jahr finden reviergebundene kleinere Jagden statt.

Wurde noch bis vor wenigen Jahren nach der Jagd das gesamte erbeutete Wild zur Strecke gelegt, werden aus wildhygienischen Gründen jetzt lediglich noch ein Exemplar je erlegter Art auf einem Bett aus Tannengrün ausgelegt. Drobny wies in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass es wichtig sei, dem Verbraucher mit dem gewonnenen Wildbret ein hochwertiges Lebensmittel zur Verfügung zu stellen.

Wichtig bei einer solch großen Jagd ist das unbedingte Einhalten von Sicherheitsregeln. Dazu zählt auch das Tragen von auffälliger Warnkleidung für Schützen und Treiber. In Gefahr begeben sich Waldspaziergänger, die trotz vorheriger Ankündigungen unbedingt während der Jagd von ihrem Recht auf freie Waldbegehung meinen Gebrauch machen zu müssen.

Dass die Zahl des Schwarzwilds trotz verstärkter Bejagung aufgrund der für diese Wildart günstigen Klimaentwicklung nicht rückläufig ist, bewies eindrucksvoll ein Handyvideo, das ein Jäger am Sammelplatz unterhalb von Schloss Bürgeln zeigte. Darauf sind 83 Sauen jeglichen Alters zu sehen, die in langer Reihe im gestreckten Schweinsgalopp über die Maisstoppelfelder zwischen Holzen und Mappach unterwegs waren. Wäre der Mais noch nicht abgeerntet gewesen, hätten die umliegenden Bauern auch nichts mehr zum Ernten gehabt.

Im Anschluss an die Jagd und dem ordnungsgemäßen Versorgen des Wilds in Kühlkammern fanden sich die Teilnehmer im Müllheimer „Ochsen“ und im Sitzenkircher „Engel“ zum „letzten Treiben“ und einer ordentlichen Atzung ein.

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