Malsburg-Marzell Fernmeldeturm wird kürzer

Weiler Zeitung
Der Fernmeldeturm auf dem Blauen auf Gemarkung Malsburg-Marzell wird bald seiner Spitze beraubt. Sie wird nicht mehr benötigt. Foto: Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat:  Sender Blauen: Turmspitze jetzt überflüssig

Malsburg-Marzell (kn). Auf dem Hochblauen steht der weithin sichtbare Fernmeldeturm der Deutschen Telekom. Nun soll dieser ein ganzes Stück kürzer werden. Geplant und am Montag vom Gemeinderat auch abgesegnet ist der Rückbau des „18 m-GFK-Zylinders“ an der Spitze des Turms.

Der Sender Blauen (auch: Fernmeldeturm Blauen) ist ein 1985 errichteter, 96,5 Meter hoher Turm der Deutschen Telekom für UKW und Richtfunk in Stahlbetonweise. Er versorgt hauptsächlich das südliche Oberrheintal sowie weite Teile der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach und Emmendingen mit UKW-Programmen. Aber auch in der Nordwestschweiz seien die Blauen-Frequenzen noch gut zu empfangen, heißt es auf Wikipedia.

Bis Ende der 1980er-Jahre waren die SWF-Programme bis weit hinter den Vogesen hören, wird weiter erläutert. Aufgrund internationaler Vereinbarungen, auch mit Frankreich, musste die Leistung des Senders in Richtung Westen jedoch auf ein Mindestmaß reduziert werden.

Sogar ein Sabotageakt

Gegen den Bau der Sendeanlage hatte es damals erhebliche Widerstände gegeben, der Turm wurde von vielen als „Verschandelung der Landschaft“ empfunden. Sogar einen Sabotageakt mit angesägtem Baukran hatte es gegeben. Immerhin erreichten die Protestler am Ende, dass der ursprünglich mit 120 Metern Höhe geplante Turm auf 96,5 Meter reduziert wurde.

Als Entgegenkommen an die Berggemeinde und ihre Bewohner, die schlechten Empfang der öffentlichen Fernsehprogramme beklagt hatten, hatte man auf dem Turm ein Füllsender für die Programme von ARD, ZDF und SWR 3 installiert, zwischenzeitlich – im Zeitalter des Satellitenfernsehens – ist dies längst Geschichte.

Wie Bürgermeister Mario Singer in der Sitzung am Montag im Rathaus Malsburg erläuterte, beantrage die Deutsche Funkturm GmbH den Rückbau. Laut deren Aussage seien UKW-Antennen kostengünstiger, wenn diese tiefer hingen oder montiert würden. Der Zylinder an der Turmspitze sei deshalb überflüssig und solle entfernt werden. Durch den Abbau sollte es zu keinen Störungen kommen, da bereits auf die neue Antennenanlage umgestellt worden sei, heißt es.

Der Gemeinderat billigte die geplante Maßnahme einstimmig.

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