Da holt der Hausbewohner ein paar Scheite vom Holzstapel, um den eigenen Kamin anzufeuern. Doch plötzlich hängt da ein kleines schwarzes Wesen am Holzscheit. Was ist zu tun, wenn sich dort eine Fledermaus befindet?
Die Fledermaus-Expertin Carolin Schaller aus Malsburg-Marzell bittet um Rücksicht.
Da holt der Hausbewohner ein paar Scheite vom Holzstapel, um den eigenen Kamin anzufeuern. Doch plötzlich hängt da ein kleines schwarzes Wesen am Holzscheit. Was ist zu tun, wenn sich dort eine Fledermaus befindet?
„Beim Holzholen sollte man immer drauf achten, dass sich im Stapel keine Fledermaus befindet“, erklärt Expertin Carolin Schaller aus Marzell. Jetzt ist die Zeit, in der sich die Fledermäuse in die Winterruhe zurückziehen. Und das tut die Rauhautfledermaus am liebsten in den Holzstapeln an Häusern und Scheunen.
Vor wenigen Tagen wurde ihr eine Rauhautfledermaus gebracht, die beim Holzstapelabtragen schwer verletzt wurde. Leider konnte der Fledermaus nicht mehr geholfen werden – sie musste vom Tierarzt eingeschläfert werden.
Carolin Schaller bittet daher um Vorsicht, denn die kleinen Tiere sind aufgrund der Winterruhe nicht mehr in der Lage zu reagieren, sollte „ihr Holzscheit“ plötzlich vom Stapel genommen werden. „Die Fledermäuse müssen erst ihre Körpertemperatur erhöhen, um loszufliegen und das kann bis zu einer halben Stunde dauern“, erläutert die Artenschutzfachberaterin, die ehrenamtlich im Fledermausschutz im Landesnetzwerk Biodiversität tätig ist. Wer eine Fledermaus auf einem Holzscheit oder an anderer Stelle entdeckt, sollte sie vorsichtig mit dem Holzstück an eine andere geschützte Stelle legen, damit die Fledermaus dort ihren Winterschlaf fortsetzen kann.
Die Rauhhautfledermaus gehört nicht zu den gefährdeten Fledermausarten, aber ihr Bestand verringert sich aufgrund des sinkenden Insektenangebots und des Verlusts von Flugrouten und Jagdgebieten stetig. Auch daher gilt es, die Bestände zu schützen, heißt es.