Malsburg-Marzell Landgasthof „Maien“ in Vogelbach ist verkauft

Weiler Zeitung
Nach anderthalb Jahren Leerstand soll der Landgasthof „Maien“ wiederbelebt werden. Das Gebäude wurde dieser Tage verkauft.                                                                                                        Foto: Archiv/Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Gastronomie: Haus soll Begegnungsstätte bleiben / Gastronomiebetrieb eine Option / Zwei Eigentümer

Malsburg-Marzell (ag). Das war keine gute Nachricht für das obere Kandertal: Im Mai 2018 wurde bekannt, dass der Landgasthof „Maien“ in Vogelbach zum Ende des Monats schließen wird. Dabei hatten die Betreiber das Gasthaus zwei Jahre zuvor „mit viel Enthusiasmus liebevoll renoviert“, wie es seinerzeit hieß. Über die Gründe der Geschäftsaufgabe wurde nichts bekannt.

„Genossen zu Wirten“

Im November 2018 kam dann die Idee auf, nach dem Vorbild des „Rössle“ in Geschwend eine Genossenschaft zu gründen, um den Landgasthof in einer gemeinsamen Kraftanstrengung wiederzubeleben. Das Interesse an dem Projekt „Genossen zu Wirten“ war zunächst groß. Doch dann hörte man lange Zeit nichts mehr.

Jetzt wurde der Landgasthof „Maien“ verkauft. Florian Leisinger von der Gemeindeverwaltung Malsburg-Marzell bestätigt auf Nachfrage, dass es zwei neue Eigentümer gibt. Was nun aus dem „Maien“ werden soll, ist offenbar noch nicht endgültig geklärt. Es gebe Überlegungen, daraus eine Begegnungsstätte, ähnlich der „Gemeistube“ in Marzell, zu machen, sagt Leisinger. Aber auch die Wiedereröffnung der Gaststätte steht als Möglichkeit weiter im Raum.

Die neuen Eigentümer wollen sich demnächst um Mitstreiter bemühen, wie zu erfahren war. Offenbar bleibt der Genossenschaftsgedanke weiter aktuell. Zu den neuen Eigentümern selbst wollte man aus Datenschutzgründen auf dem Rathaus keine Angaben machen.

Was bisher geschah

Die Idee mit der Genossenschaft hatte Thomas Frick. Bei einer ersten Informationsveranstaltung im November 2018 in der „Gmeistube“ konnten er und Bürgermeister Mario Singer zahlreiche Gäste begrüßen. Das machte Mut für das Genossenschaftsprojekt, das viele Mitstreiter erfordert, die sich mit Geld oder Engagement einbringen.

Noch am selben Abend konnten Interessenten auf einem Anmeldebogen ihre Bereitschaft zu Mitarbeit oder Teilhabe bekunden. Neben der Wiederbelebung der Gastronomie ging es den Initiatoren vor allem darum, das Gasthaus als „Ort der Begegnung“ zu erhalten. Darüber hinaus wurde bei dieser Veranstaltung viel über die Frage diskutiert, ob das Gasthaus nur gepachtet oder am besten gleich erworben werden sollte.

Bei einer weiteren Informationsveranstaltung im Januar 2019 bekam die Kaufoption dann einen Dämpfer versetzt. Das beauftragte Immobilienbüro hatte für den „Maien“ einen Kaufpreis in Höhe von 680 000 Euro angesetzt, was als viel zu hoch empfunden wurde. Seit September 2019 stand der Landgasthof offiziell zum Verkauf. Jetzt haben offenbar zwei Käufer zugeschlagen, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt.

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