Malsburg-Marzell Mystische Orte und ihre Geschichten

Silke Hartenstein
Mit diesem Ort bei der Wolfsschlucht fing alles an. Der Name „Brudersloch-Höhle“ war für die Autorin Birgit-Cathrin Duval der Anstoß für ihre Recherchen zu Kraftorten im südlichen Schwarzwald. Foto: Silke Hartenstein

Neuerscheinung: Birgit-Cathrin Duval hat sich auf die Spuren von „Kraftorten“ in der Region begeben.

Malsburg-Marzell - Woher hat die Brudersloch-Höhle in der Wolfsschlucht ihren Namen? Welchem Zweck diente der Ringwall auf dem Stockberg? Diesen und vielen weiteren Fragen geht die in Malsburg-Marzell lebende Autorin Birgit-Cathrin Duval in ihrem Buch „Kraftorte im südlichen Schwarzwald – Wanderungen zu mystischen Orten und geheimnisvollen Plätzen“ nach.

Das Ergebnis ist ein stimmungsvoller, schön bebilderter Wanderführer zu 29 besonderen Plätzen zwischen Kandertal, Hotzenwald, Titisee und Yach. Es ist der zweite Wanderführer der für ihre Kanada-Reportagen mehrfach preisgekrönten freien Journalistin und Fotografin.

2014 widmete sie sich in „Kraftorte im Schwarzwald“ besonderen Plätzen im weiten Umkreis des Nationalparks Schwarzwald. Da Orte weiter südlich darin keinen Platz fanden, schlug sie dem Verlag ein zweites Buch vor und bekam das „O.k.“. Sodann bewanderte sie über drei Jahre besondere Plätze, etliche davon besuchte sie mehrmals, bis sie für ihre Fotos das richtige Licht und die richtige Stimmung vorfand.

„Mit der Brudersloch-Höhle fing alles an“, erzählt die Autorin. Immer, wenn sie an diesem Wegschild vorbei joggte, fragte sie sich, was mit dieser Bezeichnung gemeint sein könnte – bis ihr ein Einheimischer vom Eremiten erzählte, der dort einstmals lebte und Kieselsteine in Gold verwandelte.

Ab dann wollte Duval herausfinden, was sich hinter solchen Namen verbirgt, denn: „Man hat heute gar nicht mehr die Geschichten zu den Orten, die findet man nur noch in alten Büchern. Selbst alte Leute wissen es oft nicht mehr.“

In Antiquariaten und Museen recherchiert

Sie recherchierte in Antiquariaten, Ortschroniken, in Museen, Sagenbüchern und im Internet. Da es gerade zu geheimnisvollen Orten verschiedene Sichtweisen und Informationen gibt, legte sie großen Wert auf das Abgleichen der Quellen. So eröffnet Duval ihr Kapitel über die „Steinkreise auf dem Behlen“ mit: „Aussehen und Anordnung verleihen ihnen den mystischen Charakter einer keltischen Kultstätte“. Denselben Steinen gab der Autor Roland Kroell Namen wie „Feenfelsen“ und „Druidenstuhl“, die Geotouristische Karte von Baden-Württemberg führt sie auf als „interessante Verkarsterscheinungen“, und die Holzener Chronik erwähnt dort Spukerscheinungen wie das Behlenfräulein und den Erzgeist.

Was der Leser damit macht, bleibt ihm selbst überlassen. Dasselbe gilt für die im Buch aufgeführten Gipfel und Täler, Wasserfälle, Seen, Moore, Burgruinen und Gesteinsformationen: „Ich kann nur sagen, was ein Kraftort für mich ist“, sagt die Autorin. „In Felsen, Bäumen und Quellen sind Ereignisse abgespeichert. Diese Erinnerungen prägen den Ort und verleihen ihm seine besondere Aura“, erklärt Duval ihre Herangehensweise.

Wie man zu den jeweiligen Orten kommt, wird am Ende jedes Kapitels beschrieben. Dazu gibt es Hinweise zu Weglänge, Wander- und Radkarten sowie Adressen der jeweiligen Tourist-Infos.

 Birgit-Cathrin Duval: „Kraftorte im südlichen Schwarzwald“, Verlag Oertel + Spörer, 224 Seiten mit vielen Farbfotos, Hardcover, 21,95 Euro, ISBN 978-3-96555005-6. Das Buch ist im Buchhandel und im Internet erhältlich.

Birgit-Cathrin Duval stellt ihr Buch am Freitag, 26. April, 19 Uhr, im Marzeller Generationentreff „Gmeistube“ vor. Erwähnt sind aus der unmittelbaren Nachbarschaft zum Beispiel der Stockberg oder der Hochblauen. Der Abend wird mit einem Quiz mit Fragen zur Gemeinde beginnen. Dann folgt die Buchvorstellung mit Bilderpräsentation.

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