Malsburg-Marzell Nicht nur eine „Schwarzwaldidylle“

Rolf-Dieter Kanmacher
Die Folie um die Friedhofsmauer in Vogelbach soll verhindern, dass sich hier frühzeitig Tiere ansiedeln. Denn noch sind die Sanierungsarbeiten nicht abgeschlossen. Foto: Rolf-Dieter Kanmacher

Gemeinderat: Entwicklungsmöglichkeiten erhalten. Rasinahütte oft in schlechtem Zustand. Friedhofsmauer.

Malsburg-Marzell - In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Malsburg-Marzell wurde erste Kritik am gemeinsamen Raumkonzept „Kandertal 2040“ laut. Offenbar will sich die Berggemeinde nicht mit der ihr zugewiesenen Rolle als Schwarzwaldidylle abfinden, wie es bei der öffentlichen Veranstaltung am 2. Juli in Binzen zumindest angedeutet wurde.

Zu Beginn der Sitzung hatte sich Altbürgermeister Gerd Schweinlin zu Wort gemeldet, der auf die Bedeutung des laufenden Entwicklungsprozesses um das Raumkonzept Kandertal 2040 hinwies. Er befürchtete angesichts der ersten Planansätze negative Auswirkungen auf den im Entstehen begriffenen neuen Flächennutzungsplan und die Entwicklung der Gemeinde generell.

Einhellig unterstützten Bürgermeister Mario Singer und mehrere Ratsmitglieder Schweinlins Meinung, die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde dürften nicht beschnitten werden, beispielsweise durch die Beschränkung auf eine reine Innenentwicklung in den Ortsteilen und die Reduzierung des oberen Kandertals auf eine reine „Schwarzwaldidylle“. Der Bürgermeister verwies auf eine für den Oktober geplante Sitzung zu dieser Thematik.

Die Friedhofsmauer

Die Sanierung der Friedhofsmauer in Vogelbach ist eine der Maßnahmen, die in Malsburg-Marzell in nächster Zeit anstehen. Für das Vorhaben stehen Mittel in Höhe von 110 000 Euro aus dem Ausgleichsstock bereit. Nach erfolgter Submission in den Gewerken Landschaftsbauarbeiten und Natursteinarbeiten stand nun die Vergabe der Arbeiten auf dem Programm. Für die Landschaftsarbeiten ging der Zuschlag an die Firma Schopferer aus Riedlingen. Die Mauer soll talseitig so angefüllt werden, dass eine natürliche Böschung entsteht.

Mehrere Nachfragen gab es zu den Natursteinarbeiten angesichts der breiten Streuung der Angebotssummen, genannt wurde eine Spanne zwischen 73 000 und 178 000 Euro. Letztendlich ging der Zuschlag an die Firma Eckert in Pfaffenweiler in Kooperation mit der Firma Wieder & Grieb in Schallstadt als günstigste Bieter.

Aktuell präsentiert sich die Mauer eingehüllt in eine Folie. Diese soll geschützte Tiere wie Eidechsen daran hindern, vor Beginn der Arbeiten in der Mauer heimisch zu werden, wurde dazu erläutert.

Rasinahütte verdreckt

Zum wiederholten Mal wurden unhaltbare Zustände in und bei der Rasinahütte angesprochen. Dierk Kilchling hatte mehrfach festgestellt, dass der Grill- und Aussichtsplatz von Benutzern in einem „unbeschreiblichen Zustand“ hinterlassen worden sei. Er sah vor allem auch die benachbarten Reha-Kliniken in der Pflicht, sei doch die LVA als vorheriger Klinikbetreiber maßgeblich am Bau der Hütte beteiligt gewesen. Isabella Zimmer verwies auf die Möglichkeiten der Gemeinde Bußgelder gegen „Übeltäter“ zu verhängen, sofern die Verursacher bekannt seien.

Ins Gespräch gebracht wurde auch ein Schild mit dem Hinweis auf die Pflichten der Besucher des Platzes und dem Appell, diesen sauber zu hinterlassen.

Bei bloßen Worten und guten Ratschlägen will man es jedoch nicht belassen: Schon am Freitagabend will Dierk Kilchling mit einigen Mitstreitern wie Markus Graf und Siegfried Brombacher eine Säuberungsaktion bei der Rasinahütte starten.

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