Malsburg-Marzell Viel Anerkennung von allen Seiten

Weiler Zeitung

Verabschiedung: Feier für Gerd Schweinlin im vollbesetzten Bürgerhaus / Verdienstmedaille verliehen

„Das Leben ist eben kein Wunschkonzert“, meinte Gerd Schweinlin nach seiner Verabschiedung als Bürgermeister am Freitag im Bürgerhaus Edenbach nachhaltig beeindruckt. Gewünscht hatte er sich eigentlich einen bescheidenen Abschied. Doch daraus wurde ein mehr als zweistündiges Programm in der vollbesetzten Halle, bei dem seine Leistungen ausgiebige Würdigung fanden.

Von Alexandra Günzschel

Malsburg-Marzell. Der Musikverein „Edelweiß“ machte den Anfang. Gerne hätte man Schweinlin zum Abschied eine CD von sich geschenkt, doch es gebe leider keine, scherzte Vorsitzender Rolf Dreher, der sich vorab für dessen stets unkomplizierte Unterstützung bedankt hatte. Auf Schweinlins Wunsch hin wurde unter anderem „Smoke on the Water“ intoniert.

Schulleiterin Sabine Pernak war voll des Lobes im Rückblick auf die Unterstützung für die Belange der Schule, die sie durch Schweinlin erfahren hat. Mit gedichteten Ausflugstipps, einem Lied und Beiträgen der Bläserklasse schlossen sich die Grundschüler diesen Dankesworten an.

Bürgermeister-Stellvertreterin Helga Althauser hielt die Laudatio im Namen des Gemeinderats. „Das hast du dir selbst zuzuschreiben“, wandte sie sich an den neuen Altbürgermeister. Denn eigentlich sei die Rechnung für alle klar gewesen: „58 Lebensjahre plus acht Amtsjahre macht Rente mit 66“. Doch mit seinem Entschluss, nicht mehr zu kandidieren, machte Schweinlin einen Strich durch diese Rechnung.

Althauser erinnerte an seinen Werdegang und an seine Verdienste als Bürgermeister, unter anderem die Verbesserung der Wasserversorgung, die Erstellung eines Entwicklungskonzepts oder die Sanierung und Erweiterung des Rathauses in Malsburg. Darüber hinaus hob sie Schweinlins ehrenamtliches Engagement hervor.

Die Grüße vom Landkreis überbrachte in Vertretung von Marion Dammann der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler. Er würdigte Schweinlins „stets ruhigen und respektvollen Umgang mit allen“, seinen Mut und Weitblick, etwa bei der Flüchtlingsunterbringung und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit sowie den Einsatz des Bürgermeisters für seine Gemeinde.

Für den „Kreis der Markgräfler Bürgermeister“ bedankte sich Kanderns Bürgermeister Christian Renkert für „acht intensive Jahre“ der Zusammenarbeit. Er lobte Schweinlin als zielstrebig und pragmatisch. Er sei, so Renkert, „in jeder Lebenslage ein feiner Kerl“, was mit spontanem Applaus sogleich bekräftigt wurde.

„Gerne mache ich das nicht“, übernahm schließlich im Namen der Gemeindeverwaltung Andrea Thiel die Verabschiedung. Nach insgesamt 42 Jahren im öffentlichen Dienst habe man Schweinlins Entscheidung aber verstanden. Thiel sprach von einem vertrauensvollen, konstruktivem Miteinander, von einem menschlichem Chef, „der uns immer den Rücken gestärkt hat“.

Dankesworte gab es auch von Feuerwehrkommandant Frank Zimmer für Schweinlins Engagement für die Feuerwehr. Sohn Fabian Schweinlin versicherte, dass bei all dem auch die Familie nicht zu kurz gekommen sei.

Viel Lob hatten auch die Vertreter des Skiclubs, der Narrenzunft „Grabedierer“, der Geißenhalter, der „Gmeistube“, der Kirchengemeinde, des Kindergartens, der Fußballer und des Männergesangvereins Vogelbach-Malsburg für den scheidenden Bürgermeister übrig.

Der Gemeinderat schließlich würdigte den außergewöhnlichen Einsatz Schweinlins mit der bisher nur selten verliehenen Verdienstmedaille der Gemeinde – ein weiterer Höhepunkt des Abends.

Das Büffet, das im Anschluss aufgefahren wurde, hatte im Übrigen das Gasthaus „Hirschen“ mit Unterstützung vorbereitet, trotz schweren Schicksalschlags.

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