Malsburg-Marzell Vierter Defi wird am Sonntag installiert

Rolf-Dieter Kanmacher und Markus Adler
Die vier Defibrillatoren sind jetzt vollständig in der Berggemeinde eingetroffen. Foto: zVg/Stefan Schulz

Die „First Responder“ aus Malsburg-Marzell sind fast am Ziel. Drei der vier Geräte sind bereits einsatzbereit in der Berggemeinde. Bei einer Vorführung des Hilfsmittels am Bürgerhaus Edenbach am Sonntag zeigen sie, wie dieses richtig funktioniert.

Der erste der vier neuen Defibrillatoren wurde am Rathaus Malsburg installiert, kürzlich kamen auch die Geräte in Marzell an der Stockbachhalle und in Kaltenbach am Feuerwehrhaus hinzu.

Das vierte Gerät ist ebenfalls angekommen und wird am Sonntag bei der Demonstration im Bürgerhaus Edenbach verwendet. Anschließend wird er am Feuerwehrhaus in Vogelbach an seinen neuen Standort montiert, so der Leiter der First Responder, Jörg Zimmermann auf Nachfrage unserer Zeitung.

Alle Geräte werden über eine App des Vereins „Region der Lebensretter“ angezeigt, mit der auch mögliche Helfer per Tracking gefunden und alarmiert werden können. So sehen ortsunkundige Ersthelfer, wo sich das nächste Gerät befindet, dass in einer Notfallsituation wie bei einem Kammerflimmern dieses automatisch erkennt und einen Elektroschock auslöst.

Vorführung soll etwaigeHemmschwellen abbauen

Die First Responder werden am Sonntag eine Wiederbelebung mit Hilfe des AED-Geräts vorführen, um etwaige Hemmschwellen abzubauen. Dazu zeigt die Malsburg-Marzeller Gruppe ihre übrige Notfallausrüstung und einen Infostand von der „Region der Lebensretter“. Von den vier angeschafften Defis hat einen dieser Verein bezahlt, die restlichen drei wurden über eine große Spendenaktion in der Berggemeinde ermöglicht.

Zahlreiche Vereine und Privatleute aus dem gesamten Kandertal hatten zum Teil größere Summe nach dem Spendenaufruf bereitgestellt. Die bisher vorhandenen Defis wären nach einer auslaufenden EU-Zertifizierung ab 2025 nicht mehr einsatzbereit gewesen. Ein neuer Defi inklusive Wartung kostet etwa 5000 Euro pro Gerät.

Da die First Responder keine staatlichen Zuschüsse für ihre Aufgabe bekommen, werden auch Spenden für die Beschaffung von Material, Fortbildungen und Ausrüstung benötigt. Zur Zeit werde auch noch an einem einheitlichen Auftreten der First Responder gearbeitet, da dieses noch nicht für alle Einsatzkräfte verfügbar ist, erläutert Zimmermann. Ein weiteres Beispiel sind Arbeitshandschuhe nach Feuerwehrstandard. Weitere notwendige Beschaffungen sehen Sicherheitsstiefel oder ein Pulsoxymeter zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut vor.

Die First Responder berichten, dass sie durch die Spendenaktion ein erhöhtes Interesse an ihrer Arbeit wahrgenommen haben, sagte Leiter Jörg Zimmermann. Allerdings wurden einige Interessenten von der Grundausbildung zum Sanitäter etwas abgeschreckt. Viele seien verwundert gewesen, auf welchem Ausbildungsniveau sich der First Responder mindestens bewegen sollte.

Der Begriff „Ersthelfer“ ist etwas irreführend, denn die First Responder übernehmen teilweise die Erstversorgung mit Basismaßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts. Jörg Zimmermann drückt dies so plastisch aus: „Auch dass wir nicht zum Pflaster aufkleben alarmiert werden, sondern nur bei akut lebensbedrohlichen Situationen alarmiert werden, war vielen nicht ganz klar.“ Die Kontakte seien „nett“ gewesen.

Nette Gespräche und Besuche ergeben sich

Bereits vor der Spendenaktion sei es gelungen, zwei neue Helfer für die First Responder zu gewinnen.

Die Vorführung findet am Sonntag, 26. November, von 14 bis 17 Uhr im Bürgerhaus Edenbach in Malsburg-Marzell statt.

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