Malsburg-Marzell Wassergebühren: Eine steigt, eine sinkt

Silke Hartenstein
Frischwasser wird teurer, das Abwasser günstiger. Foto: Rolf-Dieter Kanmacher

Die Trinkwassergebühr steigt um 70 Cent von bislang 4,29 Euro pro Kubikmeter Wasser auf künftig 4,99 Euro. Die neuen Gebühren gelten bis Ende 2026. Möglich wurde die moderate Anhebung durch die deutlich höheren Grundgebühren für die Wasserzähler.

Der Rat hatte am Montag bei der Neukalkulation der Gebühr die Wahl zwischen drei Varianten: Die Mitglieder entschieden sich für kostendeckende Zählergebühren und einen günstigeren Kubikmeterpreis als in den Varianten eins und zwei.

Die Gebühren für die Wasserzähler erhöhen sich monatlich auf unterschiedliche Sätze, die sich nach der Anzahl der Haushalte richten. Auf Grundlage der vorhandenen Kosten wurden die Grundgebühren für die Wasserzähler auf einen Anteil von 5,3 Prozent erhöht.

Die Gebührenkalkulation wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Kommunal-Beratung Kurz erstellt. Grundlage war der Durchschnitt der tatsächlichen Kosten von 2022 und 2023 sowie der Haushaltsplanansatz 2025. Derzeit laufe noch der Widerspruch gegen die Wassergebührensatzung 2022, erläuterte Wanda Koger vom Rechnungsamt in Malsburg-Marzell.

Widerspruch läuft noch

Seit Neuregelung des Kommunalabgabengesetzes im Jahr 2005 seien Prozess- und Rechtsberatungskosten, die in direktem Zusammenhang mit dem Gebührentatbestand entstehen, gebührenfähig – unabhängig vom Ausgang des laufenden Verfahrens. Da unklar sei, wie lang das Ganze noch gehen werde, seien die aktuellen sowie voraussichtlich entstehenden Anwaltskosten in der Kalkulation berücksichtigt worden. Für 2025 und 2026 wurde mit je 50 000 Kubikmeter für den Wasserverbrauch pro Jahr kalkuliert. Zur Gebührenerhöhung kommt es durch eine allgemeine Erhöhung der Kosten um rund 53 000 Euro – davon werden 44 000 Euro durch gestiegene laufende Aufwendungen verursacht, 8600 Euro kommen hinzu durch gestiegene kalkulatorische Aufwendungen, beispielsweise für die Inbetriebnahme des Pumpwerk Riedern.

Die in den vergangenen Jahren gestiegenen Preise im Bezug wirkten sich auf den Verbrauch der Bürger aus. Der Durchschnitt der vergangenen drei Jahre lag bei rund 48 000 Kubikmetern Wasser pro Jahr – mit sinkender Tendenz.

Abwasser sinkt um 16 Cent

Laut Einschätzung der Rechnungsamtsleiterin liegt das am sparsameren Umgang mit Trinkwasser, dem Rückgang der Einwohnerzahl und der Nutzung eigener Quellen und von Regenwasser etwa für die Bewässerung der Gärten.

Die Abwassergebühr sinkt ab 2025 um 16 Cent auf 4,85 Euro pro Kubikmeter. Die Grundgebühr für die Zähler wird entsprechend zur Grundgebühr der Wasserversorgung angepasst.

Auch diese Gebührenkalkulation in Zusammenarbeit mit der Firma Kommunal-Beratung Kurz erstellt. Diese Kalkulation beinhaltet die Kosten, die Anlagenwerte der Gemeinde, die Investitionen bis 2026 sowie die geschätzten Abwassermenge von 70 000 Kubikmeter pro Jahr.

André Hintenaus fragte, warum für die Kalkulation eine Firma hinzu gezogen werden müsse. So lange der Prozess wegen der Gebühren von 2022 nicht abgeschlossen sei und keine Rechtssicherheit bestehe, sagte Koger. Danach könne man eventuell wieder selbst die Kalkulation durchführen. Der Gemeinderat stimmte zu.

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