Malsburg-Marzell Wichtig ist eine „faire Streitkultur“

Rolf-Dieter Kanmacher
Wechsel am Ratstisch: Im Vordergrund sitzend die aus dem Rat ausscheidenden Ratsmitglieder: (v. l.) Helga Althauser, Isabella Zimmer und Walter Oßwald (Kerstin Trefzer war verhindert); hintere Reihe: Bürgermeister Singer und die Ratsmitglieder Ulrike Richter, Albert Gothe, André Hintenaus, Hans-Peter Oßwald und Manfred Wetzel (alle wiedergewählt), Dierk Kilchling (neu), Ursula Schleith (wiedergewählt), und Karlheinz Beyerle, Patrick Leuger sowie Marc Schwarz (alle drei neu). Foto: Rolf-Dieter Kanmacher

Gemeinderat: Konstituierende Sitzung: Manfred Wetzel und André Hintenaus Bürgermeister-Stellvertreter.

Malsburg-Marzell - Es war eine Sitzung mit ganz besonderer Note, als am Montagabend im Malsburger Rathaus der neue Gemeinderat verpflichtet wurde. Bürgermeister Mario Singer hatte die Tagesordnung auf das Nötigste beschränkt, um den Stellenwert der konstituierenden Sitzung sowie der Verabschiedung der ausscheidenden Ratsmitglieder hervorzuheben.

Er wolle „keine Regierungserklärung abgeben“, sagte Singer einleitend, denn der Gemeinderat sei das Leitungsgremium und er selbst nur „einer von elf“. Er baue auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit. Gemeinsam wolle man zu neuen Ufern aufbrechen und zum Wohl der Gemeinde wirken. Wichtig sei ein offenes Wort und ein Mit-, kein Nebeneinander.

Quasi als „Alterspräsident“ ergriff auch Karlheinz Beyerle das Wort, der nach längerer Unterbrechung wieder erfolgreich kandidiert hatte: Vor 40 Jahren habe sein kommunalpolitisches Wirken begonnen. Wichtig sei eine faire Streitkultur, wie er sie früher stets erlebt habe und auch selbstbewusstes Auftreten gegenüber Behörden und Instanzen im Interesse der Einwohner. Dabei erinnerte er an den früher erfolgreich durchgeführten Kampf gegen geplante Ölkavernen. Auch die „weltweit wichtigste Ressource“ Wasser gelte es im Fokus zu haben.

Verpflichtung und Neuwahl

Alle sechs bisherigen Ratsmitglieder, die sich zur Wahl gestellt hatten, waren im Mai wiedergewählt worden. An der Spitze als „Stimmenkönige“ Manfred Wetzel und André Hintenaus, die auf Vorschlag von Hans-Peter Oßwald in getrennten Wahlgängen dann auch zu Bürgermeister-Stellvertretern gewählt wurden. Wetzel, der dieses Amt schon 15 Jahre inne hatte, hoffte in einer kurzen Ansprache, dass es so harmonisch weiterlaufe wie bisher. Hintenaus übernahm dieses Amt neu für Helga Althauser.

Verpflichtet wurden weiter die wiedergewählten Ratsmitglieder Ulrike Richter, Ursula Schleith, Hans-Peter Oßwald und Albert Gothe sowie neu Dierk Kilchling, Karlheinz Beyerle, Marc Schwarz und Patrick Leuger.

Verabschiedungen

Für ihr großes bürgerschaftliches Engagement dankte der Bürgermeister den vier ausscheidenden Ratsmitgliedern, die alle bei der Wahl nicht mehr angetreten waren und übergab Präsente. Kerstin Trefzer, die besonders für soziale Belange eingetreten sei, so Singer, war urlaubsbedingt verhindert. Die Leistungen der langjährigen Bürgermeister-Stellvertreterin Helga Althauser waren schon ausgiebig gewürdigt worden.

Besonders in rechtlichen Fragen sei Isabelle Zimmer, sie war sieben Jahre Ratsmitglied, eine wichtige Beraterin gewesen.

Bei Walter Oßwald, seit zehn Jahren Ratsmitglied, habe sein vermittelndes Hobby, er ist Fußballschiedsrichter, auch im Gemeinderat Wirkung gezeigt.

Oßwald erinnerte an die wichtige Rolle der „Nachsitzungen“ für das harmonische Miteinander und bedauerte wie andere, dass aktuell am Sitzungstag keine Gastwirtschaft mehr geöffnet habe.

Ausschüsse und Gremien

Neu besetzt werden mussten mehrere Ausschüsse und Gremien: So gehören dem Gemeinsamen Ausschuss der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Kandern Hans-Peter Oßwald (wie bisher) und neu Albert Gothe und Dierk Kilchling an, ihre Stellvertreter sind Patrick Leuger, Manfred Wetzel und André Hintenaus.

Beisitzerin im Vorstand des Diakonievereins bleibt Ursula Schleith, Ulrike Richter ist ihre Vertreterin.

Dem Kuratorium Kindergarten gehören wie bisher Albert Gothe und Marc Schwarz an, Vertreter sind Ursula Schleith und Patrick Leuger. Mitglied im Jugendausschuss ist Karlheinz Beyerle, den nötigenfalls André Hintenaus vertritt.

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