Malsburg-Marzell Zuschuss für Schlachthaus-Sanierung beschlossen

Weiler Zeitung
Das Schlachthaus in Sitzenkirch Foto: Rolf-Dieter Kanmacher Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Malsburg-Marzell gibt einmalig 4500 Euro für Modernisierung des Sitzenkircher Bertriebs

Malsburg-Marzell (kn). An der Sanierung des Schlachthauses Sitzenkirch will sich Malsburg-Marzell mit einem einmaligen Zuschuss von 4500 Euro beteiligen. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen. Dadurch soll der Betrieb für weitere Jahre sichergestellt werden. Die Möglichkeit, in Sitzenkirch Schlachtungen durchzuführen und die eigenen Erzeugnisse zu vermarkten, nutzen aktuell drei Landwirte aus den Ortsteilen Vogelbach und Käsacker.

Sitzenkirchs Ortsvorsteher Ernst-Peter Scherer hatte in der Begründung der jetzt erforderlichen Modernisierungsmaßnahme darauf verwiesen, dass die Gemeinde Malsburg-Marzell im Jahr 2000, als das Schlachthaus Sitzenkirch im ehemaligen „Munistall“ nach den damals gültigen Bestimmungen umgebaut werden sollte, schon einmal einen Beitrag (5000 Mark) geleistet habe – genauso wie die Stadt Kandern, die BLHV-Ortsgruppe und die betroffenen Landwirte.

Durch geänderte Vorschriften – auch im Blick auf Maßnahmen zur Unfallverhütung – bestehe nun nach 17 Jahren wieder Handlungsbedarf, um den Weiterbetrieb der Einrichtung zu gewährleisten. Als erforderliche und geplante Maßnahmen aufgeführt werden im Schreiben die Verbesserung und Vergrößerung des Kühlraums, veranschlagt mit 10 000 Euro, der Einbau einer Doppeltür als Eingang zum Schlachthaus zur Unfallverhütung bei der Viehanlieferung, (8000 Euro), die Erneuerung des Fettabscheiders (8000 Euro) sowie die Sanierung der Elektroinstallation (2000 Euro).

Die derzeit zwölf Mitglieder der Schlachthausgemeinschaft als Betreiber hätten sich bereit erklärt, sich mit einer Mitgliederumlage in Höhe von 5000 Euro und mit Eigenarbeiten im Wert von 5000 Euro an den Maßnahmen zu beteiligen. Somit sei zur Umsetzung der Gesamtmaßnahme noch ein Restbetrag von 18 000 Euro erforderlich. Entsprechend der Anzahl an Nutzern des Schlachthauses durch Landwirte aus den einzelnen Gemeinden entfiele auf die Stadt Kandern (sieben Nutzer) ein Anteilsbetrag von 10 500 Euro, auf Malsburg-Marzell (drei Nutzer) 4500 Euro und auf Schliengen (zwei Nutzer) 3000 Euro.

Dem Argument des Ortsvorstehers, die Offenhaltung der Kulturlandschaft sei letztlich nur durch die Unterstützung aktiver Nebenerwerbslandwirte zu sichern, folgten Bürgermeister und Gemeinderat mehrheitlich und begrüßten die Initiative. Mehrheitlich wurde auch dem vorgeschlagenen Verteilungsschlüssel zugestimmt. Ein Antrag, den Zuschuss nach der Anzahl der Schlachtungen aufzuschlüsseln, fand keine Zustimmung. Danach wäre der auf Malsburg-Marzell entfallende Kostenanteil etwas geringer ausgefallen.

Die Frage von Gemeinderat Albert Gothe, ob die geplante Maßnahme aufgrund der Offenhaltung der Landschaft zuschussfähig sei, wurde von Bürgermeister Gerd Schweinlin verneint.

Anwesend waren auch einige Höhen- und Nebenerwerbslandwirte aus Marzell. Dirk Kilchling verwies darauf, dass er und andere Landwirte im benachbarten Wies, wo die dortige Weidegemeinschaft ein Schlachthaus betreibt, bekannt durch die Direktvermarktung Gersbach-Wies, jährlich zahlreiche Schlachtungen durchführten und ihre Erzeugnisse von dort aus vermarkteten. Den Landwirten wurde Gleichbehandlung zugesichert, sollte von dort ein vergleichbarer Zuschussantrag eingehen.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading