Malsburg-Marzeller Flächen Gemeinderat macht Knopf an Flächenplanung

Silke Hartenstein
Im Ortsteil „Käsacker“ liegt eine Fläche. Foto:  

Nach der erneuten Beratung in der Berggemeinde steht im Januar die finale Entscheidung an.

Es geht voran mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP). In Malsburg-Marzell wurden sechs Flächen mit zusammen knapp 1,6 Hektar in die Fortschreibung aufgenommen, davon 0,9 Hektar geplante Wohnbauflächen und 0,66 Hektar geplante gemischte Bauflächen.

„Die Gemeinde ist von eher stagnierender Tendenz betroffen, mit Tendenz zur Schrumpfung“, stellte Birthe Fischer von der Stadtbau Lörrach in der jüngsten Gemeinderatssitzung fest. Die sechs neu ausgewiesenen Flächen sind „Herrenacker“ in Malsburg, „Untere Gräble“ in Vogelbach, „Obere Langhalden“ in Lütschenbach, „Bröchle“ in Käsacker und in Marzell „Krummacker“ und „Vorderer Buck“, hierzu gehört der „Sonnenbuckel“. Da vier Flächen im Planverfahren nicht weitergeführt wurden, hat sich die Flächenausweisung mehr als halbiert.

Geschütztes Streuobst

Der Fachbereich Umwelt und Naturschutz des Landratsamts wies beim „Herrenacker“ auf mögliche Probleme mit Quellaustritten und ein angrenzendes Nasswiesenbiotop hin, beim „Krummacker“ wurde auf den geschützten Streuobstbestand hingewiesen, dort soll ein Teil der Fläche auch als Ausgleichsfläche für Bauvorhaben dienen. Der Fachbereich Landwirtschaft wies darauf hin, dass für geplante Bebauungen im Umfeld bestehender landwirtschaftlicher Betriebe Rücksicht auf deren Bestandsschutz und Existenzsicherung genommen werden soll, auch sollen landwirtschaftlich genutzte Flächen nicht als Ausgleichsflächen verwendet werden. Der Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe ist auch in Malsburg-Marzell ist deutlich spürbar. 2020 hatte das Statistische Landesamt hier 20 landwirtschaftliche Betriebe erfasst, darunter 17 Nebenerwerbsbetriebe. Zum Schutz und zur Förderung der Wiederansiedelung von Landwirten sollen im FNP die bestehenden gemischten Bauflächen erhalten bleiben. Die Offenhaltung der Landschaft durch landwirtschaftliche Nutzung ist ein wichtiges Anliegen in Malsburg-Marzell, hier sind über 70 Prozent des Gemeindegebiets bewaldet.

Der aktuelle „Flächennutzungsplan 2020“ der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft (VVG) Kandern/Malsburg-Marzell trat 2006 in Kraft. Alle 15 Jahre sollen die Pläne auf Aktualität geprüft und gegebenenfalls fortgeschrieben werden.

Keine Stellungnahmen

In Malsburg-Marzell gingen während der Offenlage keine Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit ein. In seiner Sitzung, empfahl der Gemeinderat dem Verwaltungsverband die erneuten Veröffentlichung des Entwurfs des Teilplans Kandern. Es geht nur noch um die Änderungen der Flächen „Deckematt-Staig“ in Kandern und „Tieracker“ in Wollbach.

Der Gemeinsame Ausschuss von Kandern und Malsburg-Marzell entscheidet im Januar.

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