Weltweit werden nach Angaben des Verbands der Deutschen Reeder jährlich rund 700 Seeschiffe außer Dienst gestellt. Etwa 90 Prozent dieser alten Schiffe werden demnach bislang in Südasien, vor allem in Pakistan, Bangladesch und Indien, abgewrackt und recycelt. Dort sind neben den Kosten auch Auflagen für den Umwelt- und den Arbeitsschutz deutlich geringer als in Europa.
Eine EU-Verordnung regelt bereits, dass Schiffe einer bestimmten Größe und die unter EU-Flagge fahren, nur auf zugelassenen Recyclingwerften einer EU-Liste abgewrackt werden dürfen. Viele davon liegen in der Türkei. Da von Mitte dieses Jahres an weltweit einheitliche Regeln für das sichere und umweltfreundliche Recyceln von Schiffen gelten, steigt nach Auffassung der Branche auch die Wettbewerbsfähigkeit von Abwrackwerften in der EU.
Auch in Deutschland könnte so ein maritimer Recyclingsektor entstehen. Neben der EWD bemühte sich nach früheren Angaben etwa auch die Bremer Leviathan GmbH für eine Genehmigung zum Schiffsrecycling auf der Stralsunder Volkswerft.