Das Gespräch suchen
Der Andrang verteilte sich an beiden Tagen so, dass es bestens möglich war, ohne Zeitdruck das Gespräch zu suchen und zu finden, hieß es auch beim Efringen-Kirchener Öko-Weingut der Familien Kaufmann. Bei den Seniors Günter und Annette ebenso wie den Juniors Florian und Katharina fanden sich, berichtete Günter Kaufmann, viele Weininteressierte aus der Raumschaft einschließlich der benachbarten Schweiz ein.
In guten Gesprächen seien der Öko-Weinbau, dessen Vermarktung und Herausforderungen gerade im ökologischen Anbau Thema gewesen. „Es ist sehr erfreulich, dass bei im Rahmen der ,Markgräfler Weinpromenade’ sehr viele Fragen zur Tätigkeit von uns Ökowinzern gestellt wurden“, sagten die Kaufmanns. Und sie nahmen damit Bezug zu Fragen nach Chemie im Weinberg bei „normaler“ Bewirtschaftung und den Möglichkeiten des Pflanzenschutzes und der Düngung beim Ökoweinbau. Eigentlich, erzählte Kaufmann, sei von den rund 5000 Jahren, in denen Weinbau betrieben wird, eigentlich erst seit etwa 50 Jahren in größerem Stil Chemie in den Reben vertreten. Er, selbst Mit-Fünfziger, habe als Kind noch keine Unkrautvernichtungsmittel gekannt. Erst in den frühen 1970-er Jahren wurde ihr Einsatz üblich. Selbstverständlich, so erfuhren die Besucher auch, erfordere Ökoweinbau Mehrarbeit und erhöhte Aufmerksamkeit im Sinne von genauester Beobachtung der Vegetation, machten Florian, Katharina, Günter und Annette Kaufmann klar. Für den Pflanzenschutz im Ökoweinbau seien, sagten die Kaufmanns, Kupfer, Schwefel und Pflanzenextrakte erlaubt, weil diese in der Natur vorkommen. Chemisch-synthetische Mittel dagegen sind verboten.