Markgräflerland Von Weingut zu Weingut ziehen

Ralph Lacher
Im Efringen-Kirchener Öko-Weingut stellten (stehend, von links) Florian, Katharina und Günter Kaufmann bei der Markgräfler Weinpromenade Weine und Winzersekte sowie den Betrieb im Gespräch vor. Foto: Ralph Lacher

Die „Markgräfler Weinpromenade“ von Ebringen südlich von Freiburg bis Weil am Rhein lockte sowohl am Samstag wie auch und vor allem am Sonntag viele Menschen auf die Winzerhöfe, in deren Probierstuben und Weinkeller.

Es seien sehr gute Gespräche mit einem sehr interessierten Publikum geführt worden und die Absicht, die Vielfalt und Qualität der Weine und Winzersekte einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, sei erreicht worden. So fasste schon am Sonntagmittag der Vorsitzende des Vereins Markgräfler Weingüter, Stefan Schweigler aus Binzen, seinen Eindruck und den seiner 32 Mitstreiter von der diesjährigen Markgräfler Weinpromenade zusammen.

Das Gespräch suchen

Der Andrang verteilte sich an beiden Tagen so, dass es bestens möglich war, ohne Zeitdruck das Gespräch zu suchen und zu finden, hieß es auch beim Efringen-Kirchener Öko-Weingut der Familien Kaufmann. Bei den Seniors Günter und Annette ebenso wie den Juniors Florian und Katharina fanden sich, berichtete Günter Kaufmann, viele Weininteressierte aus der Raumschaft einschließlich der benachbarten Schweiz ein.

In guten Gesprächen seien der Öko-Weinbau, dessen Vermarktung und Herausforderungen gerade im ökologischen Anbau Thema gewesen. „Es ist sehr erfreulich, dass bei im Rahmen der ,Markgräfler Weinpromenade’ sehr viele Fragen zur Tätigkeit von uns Ökowinzern gestellt wurden“, sagten die Kaufmanns. Und sie nahmen damit Bezug zu Fragen nach Chemie im Weinberg bei „normaler“ Bewirtschaftung und den Möglichkeiten des Pflanzenschutzes und der Düngung beim Ökoweinbau. Eigentlich, erzählte Kaufmann, sei von den rund 5000 Jahren, in denen Weinbau betrieben wird, eigentlich erst seit etwa 50 Jahren in größerem Stil Chemie in den Reben vertreten. Er, selbst Mit-Fünfziger, habe als Kind noch keine Unkrautvernichtungsmittel gekannt. Erst in den frühen 1970-er Jahren wurde ihr Einsatz üblich. Selbstverständlich, so erfuhren die Besucher auch, erfordere Ökoweinbau Mehrarbeit und erhöhte Aufmerksamkeit im Sinne von genauester Beobachtung der Vegetation, machten Florian, Katharina, Günter und Annette Kaufmann klar. Für den Pflanzenschutz im Ökoweinbau seien, sagten die Kaufmanns, Kupfer, Schwefel und Pflanzenextrakte erlaubt, weil diese in der Natur vorkommen. Chemisch-synthetische Mittel dagegen sind verboten.

Im Ausschank bei Kaufmanns waren sowohl die klassischen Rebsorten vom Gutedel bis zum Spätburgunder, aber auch so genannte „Piwis“, Spezialitäten wie Cabernet Carol, Monarch, Regent, die pilzresistent sind.

Infos und Genuss

Auch bei Stefan Schweigler in Binzen war in heiterer Stimmung Information aus erster Hand in Kombination mit dem Genuss der Weine und Winzersekte angesagt. Schweigler sprach davon, dass die Veranstaltung deutlich gemacht habe, dass im Weinbau erfreulicherweise die Tendenz hin zu Regionalität ungebrochen sei. „Das macht uns Mut, gerade in auch für uns Winzer nicht einfachen wirtschaftlichen Zeiten“, sagte Schweigler und betonte, dass gemeinsame Aktionen wie eben die „Markgräfler Weinpromenade“ von den Weingütern auch weiterhin auf der Agenda stehen werden.

  • Bewertung
    3

Umfrage

Michael Kretschmer

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht sich dafür aus, das Asylrecht in Deutschland zu verschärfen und schließt dabei auch eine Verfassungsänderung nicht aus. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading