Maulburg 600 Blutspenden kaum zu schaffen

Hans-Jürgen Hege

DRK: Corona macht dem Ortsverein Maulburg/Kleines Wiesental einen Strich durch die Rechnung

Maulburg/Kleines Wiesental - „Viel Herzblut und Engagement“ bescheinigte Bürgermeister Jürgen Multner den Aktiven und Jugendlichen, die in Diensten des DRK-Ortsvereins Maulburg/Kleines Wiesental stehen.

Er war sich darin mit seinem Amtskollegen aus dem Kleinen Wiesental, Gerd Schönbett, einig, der erstmals seit der Fusion beider Ortsvereine vor zehn Jahren ebenfalls mit dabei war.

Rückblick

Hinter ihnen liege „ein weiteres abwechslungsreiches und erfolgreiches Jahr 2019“, bilanzierte Vorsitzender Hans Ruf bei der (coronabedingt erheblich verspäteten) Hauptversammlung in der Doppelgarage des DRK-Heims, die wegen der Hygienevorschriften zum Sitzungssaal umgemodelt worden war. Gäste und Aktive gingen vorschriftsmäßig auf Distanz.  

Hans Ruf ließ das Vereinsjahr im Schnelldurchlauf passieren, erinnerte dabei an Einsätze bei Sport- und Freizeitveranstaltungen, Hilfen bei Jubiläen, Festen, Veranstaltungen von Firmen oder privaten Feiern.

Blutspenden

Wie immer aber widmete er sich ausführlich seinem Lieblingsthema, den Blutspendeaktionen, die dem DRK seit 1971 in insgesamt an 117 Terminen das lebensrettende Elixier von 19 156 Spendern bescherte. 577 Spendende registrierten die Rotkreuzler in Maulburg und im Kleinen Wiesental im Jahr 2019, 134 mehr also als im Jahr davor.

Trotzdem befürchtet Hans Ruf, dass die angestrebte Spendenzahl 600 im laufenden Jahr nicht zu knacken sein wird. Denn: „Corona hat uns einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht“, ärgerte er sich. Zwei Termine in Tegernau fielen bereits aus, den Termin im Juli organisiere sein Ortsverein gemeinsam mit dem Ortsverein Steinen, und erst der darauf folgende Termin im Oktober sollte „wieder unter normalen Bedingungen im DRK-Heim in Maulburg durchzuführen sein“, hofft der Ortsvereinsvorsitzende.  

Nachwuchs

Jugendleiter Andreas Dreher schilderte die Aktivitäten seiner Schützlinge auch ohne multimediale Unterstützung in buntesten Farben, wies aber auch darauf hin, dass einige der geplanten Veranstaltungen wie etwa das beliebte Zeltlager zur Enttäuschung aller ausfallen mussten. Trotzdem sei es bei den Übungsabenden gelungen, den Kindern Angst und Hemmungen vor dem Umgang mit dem Rettungswagen zu nehmen, betonte der Jugendleiter.

Ihm sei gerade daran viel gelegen, weil er immer wieder feststellen müsse, dass Kinder zwar bei Löschfahrzeugen der Feuerwehr große Augen bekommen, aber großen Respekt vor Krankenwagen haben, weil das mit dem Gedanken zu tun habe, „dass irgendjemand aus der Familie krank“ sei. 

Bereitschaftsdienst

Beeindruckende Zahlen steuerte Bereitschaftsleiter Dennis Rupp bei. An 35 Dienstabenden leisteten die Aktiven 620 Helferstunden. Dabei haben die 17 Frauen und Männer nicht nur die Gerätschaften beherrschen gelernt, sondern auch viel gehört über Hygiene sowie Umgang mit Verletzten, Katastrophenschutz und Verhalten bei Einsätzen.

Umsetzen konnten sie das Gelernte unter anderem beim Sani-Dienst an 43 Veranstaltungen. In 925 Stunden leisteten die Rotkreuzler bei 88 Patienten die Erstversorgung, und dies laut Bereitschaftsleiter „so gut“, dass lediglich acht dieser Patienten dem Rettungsdienst zum Transport in ein Krankenhaus übergeben werden mussten. Insgesamt verbuchten die Helfer 2787 Stunden Dienst, rundete Dennis Rupp seinen Bericht ab.

 Regelrecht ins Schwärmen geriet Astrid Steinebrunner über ihre Seniorengymnastik. Alle Kursteilnehmer seien unglaublich offen, sagte sie. Ein prächtiges „Betriebsklima“ herrsche an den Abenden, die derzeit wegen der Pandemie leider nicht stattfinden könnten.

Finanzen 

2019 erwirtschaftete der Ortsverein laut Peter Langs Kassenbericht ein kleines Plus.

Das dürfte auch notwendig sein, denn das DRK plant als Ersatz für den altersschwachen MTW Sprinter die Beschaffung eines modernen Fahrzeugs, das ungefähr 25000 Euro kostet und für das der Ortsverein im Laufe des Jahres bereits 10 000 Euro angespart hat.

Trotzdem bat Hans Ruf „Freunde und Gönner auch weiterhin um tatkräftige Unterstützung.“ Denn die Erlöse aus den Papiersammlungen, die bisher das Landratsamt garantierte, „schrumpfen“ seit einigen Jahren nicht nur, sondern seien mittlerweile komplett eingebrochen: „Neuerdings müssen wir für die Abholung der Sammelcontainer noch extra bezahlen.“

Dazu komme, dass sowohl die Einnahmen aus der Teilnahme am Maulburger Dorffest, das 2019 ausfiel, als auch jene vom abgesagten Wachtfest in Tegernau in diesem Jahr fehlen.

Ehrungen

Kreisbereitschaftsführer Simon Redling zeichnete Bereitschaftsarzt Johannes Halfmann, den Nachfolger des kürzlich verstorbenen Werner Stanat, und Heike Weide für zehnjähriges Engagement im Ehrenamt aus. Dennis Rupp und Stefan Mazur wurden für fünf Jahre in Diensten des DRK geehrt.

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