Maulburg „Auch die Seele braucht Nahrung“

Markgräfler Tagblatt

Interview: Am Sonntag ist Einführungsgottesdienst für das Pfarrerehepaar Bärbel und Paul Wassmer

Maulburg (hp). Im Rahmen eines Gottesdienstes wird das Pfarrerehepaar Bärbel und Paul Wassmer am Sonntag, 28. Juli, in die Johannesgemeinde eingeführt. Unser Redakteur Harald Pflüger sprach mit den beiden Seelsorgern.

Frage: Sind Sie schon angekommen in Maulburg?

Paul Wassmer: Wir sind im Ankommen. Wir sind zwar hier, aber noch immer ist vieles nicht ausgepackt.

Frage: Frau Wassmer, Herr Wassmer, mit welchen Gefühlen sehen Sie Ihrem Einführungsgottesdienst entgegen?

Bärbel Wassmer: Wir freuen uns auf das, was passieren wird. Die Gemeinde, so haben wir gehört, hat sich viel vorgenommen. Wir sind sehr gespannt darauf.

Frage: Vor Ihrem Stellenantritt in der Johannesgemeinde waren Sie als Seelsorger in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Singen am Hohentwiel tätig. Was werden Sie von dort mitbringen?

Paul Wassmer: Wir bringen die Neugierde mit. Neugierde auf die Gemeinde und die Menschen hier. Wir möchten sie kennenlernen und schauen, was Neues entsteht.

Frage: Was hat Sie seinerzeit bewogen, Pfarrerin beziehungsweise Pfarrer zu werden?

Bärbel Wassmer: Aufgrund der Jugendarbeit habe ich mich früh entschlossen, nach dem Abitur evangelische Theologie zu studieren.

Paul Wassmer: Ich bin katholisch aufgewachsen. Durch die evangelische Jugendarbeit fand ich Kontakt zur evangelischen Kirche. Dort fühlte ich mich und meine Fragen ernst genommen. Nach dem Abitur und dem Zivildienst habe ich evangelische Theologie studiert.

Frage: Gab es einen Augenblick, in dem Sie die Entscheidung, Pfarrer zu werden, bereut haben?

Bärbel Wassmer: Wenn ich mit Bau- und Finanzierungsfragen zu tun habe (lacht). Ansonsten habe ich den Schritt nie bereut.

Paul Wassmer: Ich habe nie bereut, Pfarrer geworden zu sein. Es ist ein spannender und vielfältiger Beruf.

Frage: Was ist für Sie das Schöne an dem Beruf?

Paul Wassmer: Es ist ein Beruf, der einen immer wieder vor sehr unterschiedliche Herausforderungen stellt. So wird einem nie langweilig. Auch habe ich in meinem Beruf viel mit Menschen zu tun. Das macht ihn spannend.

Bärbel Wasser: Für mich ist Pfarrerin ein kreativer Beruf. Man hat mit Menschen in all ihren Facetten und Lebenslagen zu tun.

Frage: Wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte?

Paul Wassmer: Meine Frau und ich teilen uns die Pfarrstelle. Wir können noch nicht exakt sagen, wer welche Schwerpunkte besetzt. Ich war bisher in der Jugendarbeit, der Konfirmandenarbeit und der Schule tätig, meine Frau in der Seniorenarbeit.

Bärbel Wassmer: Wir werden sehen, wie die Aufteilung am besten passt.

Frage: Würden Sie sich eher dem konservativen oder dem liberalen Spektrum zuordnen?

Bärbel und Paul Wassmer: Vom theologischen her dem liberalen Flügel.

Frage: Was liegt Ihnen als Pfarrerin, beziehungsweise Pfarrer am Herzen?

Paul Wassmer: Mit den Menschen zusammen Gemeinde zu leben.

Frage: Was war ausschlaggebend, in Maulburg eine Pfarrei zu übernehmen?

Bärbel Wassmer: Mein Lehrvikariat absolvierte ich in Schopfheim-Wiechs und Langenau. Ich kannte die Leute und die Gegend. Der freundliche Empfang durch die Kirchengemeinde Maulburg hat uns die Entscheidung leicht gemacht, uns in der Johannesgemeinde zu bewerben.

Paul Wassmer: Auch ich hatte das Gefühl, dass bereits in den ersten Begegnungen viel an Offenheit und Vertrauen gewachsen ist. Das machte uns Mut, uns hier zu bewerben.

Frage: Die Johannesgemeinde könnte für Sie die letzte Pfarrei sein...?

Bärbel Wassmer: Das könnte durchaus sein.

Paul Wassmer: Auf der anderen Seite weiß man aber nie, was passiert. Aber wir planen, miteinander hier die nächsten zehn bis zwölf Jahre als Pfarrerin und Pfarrer gemeinsam tätig zu sein.

Frage: Die Arbeit einer Pfarrerin, eines Pfarrers ist vielschichtig. Muss eine Pfarrerin, ein Pfarrer, in der heutigen Zeit auch Manager sein?

Bärbel Wassmer: Es gibt sehr viele Verwaltungsaufgaben, da muss man schon Manager sein.

Paul Wassmer: Doch hilft uns das Service- und Verwaltungsamt mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Verwaltungsfragen, so dass wir mit diesen Aufgaben nicht allein sind.

Frage: Wobei erholen Sie sich und tanken neue Kraft?

Paul Wassmer: Beim Wandern. Da ist der Schwarzwald vor der Haustüre ideal.

Bärbel Wassmer : Ich hoffe, dass ich hier Möglichkeiten zum Fahrradfahren und zum Volleyballspielen finde. Auf der anderen Seite ist es auch schön, sich mit einem Buch in die Ecke zu setzen.

Frage: Eine Frage zum Schluss: Warum sollen die Leute in die Kirche gehen?

Paul Wassmer: Ich glaube, dass die Religion eine Quelle der Hoffnung ist. Darum tut es gut, miteinander in der Kirche Gottes Wort zu hören und daraus Kraft für den Alltag zu schöpfen.

Bärbel Wassmer: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, heißt es (5. Mose 8,3). Auch die Seele braucht Nahrung. Und dafür sind Gottesdienste da.

Weitere Informationen: Der Einführungsgottesdienst für das Pfarrerehepaar Wassmer findet am Sonntag, 28. Juli, um 15 Uhr statt. Anschließend gibt es einen Stehempfang und ein Fest.

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