Maulburg Aus Sicherheitsgründen alternativlos

Markgräfler Tagblatt
Weil die Verkehrssicherheit vorgeht, schlägt der Forst vor, die Landesstraße 139 während der Hiebarbeiten voll zu sperren.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Holzhieb: Landstraße 139 soll zwischen Maulburg und Adelhausen eine Woche lang gesperrt werden

„Ein besonderer Holzhieb, der nicht so oft vorkommt.“ Mit diesen Worten stellten der Maulburger Revierförster Sven-Hendrik Wünsch und Forstbezirksleiter Bernhard Schirmer dem Gemeinderat die groß angelegte Baumfällaktion vor, die an der L 139 zwischen Maulburg und Adelhausen noch in diesem Jahr stattfinden soll. Die Strecke wird dafür vermutlich eine Woche lang voll gesperrt.

Von Anja Bertsch

Maulburg. Grund für den groß angelegten Hieb ist in erster Linie das Eschentriebsterben, das über kurz oder lang, so die Prognose der Experten, über 90 Prozent der Eschen hierzulande vernichten wird. Eben diese Baumart macht einen großen Teil des Waldbewuchses am Steilhang oberhalb der Landstraße aus und bedroht hier zunehmend die Verkehrssicherheit. Insgesamt sollen etwa 500 Festmeter geschlagen werden.

Vollsperrung oder Ampel

Ein großes Problem bei der Maßnahme ist die Landstraße, die unterhalb des Waldhanges entlangführt. „Es wäre viel zu gefährlich, den Hieb durchzuführen, während unten die Autos entlangfahren“, machte Wünsch deutlich. Für die nötige Sperrung gibt es zwei Möglichkeiten: Eine Ampelregelung oder – eindeutiger Favorit der Forstfachleute – eine Vollsperrung der Strecke. Pluspunkt einer Sperrung: Die Arbeiten könnten ohne die ständigen Unterbrechungen erheblich schneller erledigt werden. Wünsch veranschlagte eine Woche im Fall der Vollsperrung gegenüber drei bei der Ampelvariante. „Vollsperrung“ ist dabei im Wortsinne zu verstehen: Weil die Straße in die Bauarbeiten einbezogen würde und beispielsweise als Lagerplatz für das geschlagene Holz diente, wäre die Strecke auch nachts gesperrt.

Umleitung

Mit Blick auf die Einschränkungen für den Verkehr und den Aufwand für die groß angelegte Umleitung, die im Falle einer Vollsperrung nötig wäre, hatte die Straßenverkehrsbehörde ihrerseits für eine Ampellösung plädiert. Da es sich bei der betroffenen Verbindung zwischen Wiesental und Rhein um eine Landstraße handelt, genügt es nicht, die naheliegenden Alternativen durch die Nachbardörfer auszuschildern, die etwa von Lastwagen gar nicht befahren werden können, räumte Wünsche ein.

Umleitung

„Wer sich auskennt, wird seine Weg schon finden; offiziell aber braucht es ein großformatige Umleitung“. Das wiederum kostet etwa 5000 Euro mehr als eine „kleine Lösung“. Diesen Betrag kalkuliert Wünsch denn auch als Minusgeschäft für die Gesamtmaßnahme ein. Gleichwohl bleibt es in der Abwägung der Forstfachleute dabei: „Die Vollsperrung sehen wir als alternativlos an.“ Auch Bürgermeister Jürgen Multner zeigte sich im Gemeinderat überzeugt: „Das Sicherheitsthema lässt weitere Diskussionen nicht zu.“

Termin

Als Wunschtermin für die Aktion nannte Sven-Hendrik Wünsch am Montag im Gemeinderat den November. Dies aber müsse noch mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt werden.

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