Maulburg Ausgezeichnete Schwalbenfreunde

Markgräfler Tagblatt
Mit Herz und Heim für Schwalben: Friedhild und Martin Retter. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

NABU-Aktion: Ehrung in Maulburg

Maulburg. Der Naturschutzbund (NABU) Lörrach hat die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ an Martin und Friedhild Retter verliehen. Vorsitzender Armin Kreutner überreichte unlängst Urkunde und Plakette an die beiden Maulburger.

Bei den Retters gehören die Schwalben mittlerweile zur Familie: Schon als sie vor Jahrzehnten ihr Haus in Maulburg kauften, gab es dort Schwalbennester. Sie zu entfernen, kam ihnen nie in den Sinn. Selbst als die Familie ihr Haus renovierte, nahmen sie Rücksicht auf die Vögel: Sie ersetzten Nester, die heruntergefallen waren, durch Nisthilfen. „Kinder ziehen aus, aber die Schwalben bleiben. Wir haben eine richtige Freude daran, sie zu beobachten“, erzählt Friedhild Retter. Von der Auszeichnung wurden die beiden überrascht: Angestoßen wurde sie vom Sohn der Familie, der von der Aktion des NABU gehört und ohne Wissen seiner Eltern eine Bewerbung abgegeben hatte.

Die Initiative „Schwalbenfreundliches Haus“ für Hausbesitzer, die Schwalben an ihren Häusern nisten lassen, Nisthilfen für sie aufhängen oder Lehmpfützen anlegen, wurde vom NABU im Jahr 2010 aus der Taufe gehoben. Mittlerweile gibt es allein in Baden-Württemberg mehrere hundert offizielle „Schwalbenfreunde“.

Als Boten des Sommers erfreuen die Vögel viele Menschen. Doch auch sie haben es immer schwerer, geeignete Nistplätze zu finden, erklärt der NABU zum Hintergrund der Aktion. In vielen modernen Gebäuden fehlten Einflugluken oder Dachvorsprünge, unter die sie ihre Lehmnester kleben könnten. Da immer mehr Feldwege asphaltiert, Flussufer befestigt und Flächen versiegelt werden, finden die Schwalben außerdem immer weniger Pfützen, aus denen sie Lehm für den Nestbau holen können. Auch die Insekten, von denen die Schwalben sich ernähren, nehmen ab.

Immer wieder werden - trotz Verbot - auch Schwalbennester zerstört, weil Hausbesitzer befürchten, dass die Vögel die Fassade beschmutzen. Hier hat der NABU einen Tipp in petto: Bringt man unterhalb der Nester Bretter an, können diese den Kot auffangen - die Fassade bleibt sauber.

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