Maulburg Blick auf Träume und die Leinwand des Lebens

Markgräfler Tagblatt
Mit „Fox and Bones“ gastierte ein amerikanisches Folk-Duo in der Musikkneipe „Ochsen“, bei dem eher die leisen und eingängigen Töne angeschlagen wurden.                                                                          Foto: Gerd Lustig Foto: Markgräfler Tagblatt

Maulburger „Ochsen“: Berührendes Konzert mit „Fox and Bones“ / Neue Single vorgestellt

Maulburg (lu). Gefühlvolle Gitarrenklänge, sanfter und bisweilen zweistimmiger Gesang und feinsinnige Balladen: Auch das gibt’s im „Ochsen“. Zur Abwechslung wurden beim jüngsten Livekonzert in der Maulburger Musikkneipe fast ausschließlich die ruhigen und leisen Töne angeschlagen. Zuhören statt Abfeiern und Abgehen war angesagt.

Verantwortlich dafür zeichneten die aus Portland im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon kommenden beiden Künstler und Singer / Songwriter Sarah Vitort und Scott Gilmore. Unter dem Namen „Fox and Bones“ sind sie derzeit auf mehrwöchiger Europatournee – und haben auch im Wiesental Station gemacht. Ihre Hauptmusikrichtung: Folk.

Das Duo, das auch privat ein Paar ist, besticht besonders durch herzerwärmende, eingängige Harmonien und Melodien. Mit im Gepäck hatten sie auch die brandneue Single „Love me like a river“, ausgekoppelt aus dem Album „Better Land“. Es handelt sich um einen Song, der durchaus das Potenzial besitzt, ein Instant-Klassiker oder zu einer gern gehörten Folk-Pop-Hymne zu werden.

In der Produktion des Songs und auch bei zahlreichen anderen Liedern auf dem Album wichen die beiden Künstler etwas von ihren akustischen Wurzeln ab, ohne dabei aber den eigenständigen „Fox and Bones“-Sound zu verlieren. Insgesamt lieferte das Duo eine gute Mischung aus alten und neuen selbstgeschriebenen Stücken an diesem „Ochsen“-Abend ab, der ein ums andere Mal nach Wohnzimmergefühl und Kaminfeuerromantik anmutete.

Anstatt einfach das, was so in ihrem Leben passiert, in ihre Songs zu packen, schlüpfen Sarah Vitort und Scott Gilmore in die Rolle von fiktiven Charakteren und erzählen aus deren Perspektive. Da gibt es einerseits Fox, das heruntergekommene It-Girl, und andererseits Bones, den heimatlosen Waisen, der ein Bad Boy mit einem Herzen aus Gold ist. Die beiden verlieben sich ineinander und beschließen, miteinander abzuhauen und nie mehr zurückzublicken.

Nicht nur die erfundenen Personen Fox und Bones, sondern auch ihre Pendants im echten Leben, Sarah und Scott, verwenden die Musik wie eine Leinwand, auf der sie ihr neues Leben aufmalen. Ein Leben, das traditionellen Rollenbildern in Beziehungen und beim Thema Lebensziele trotzt. Ihre Musik strahlt mit der Harmonie des Gesangs Reife aus, die das Herz berührt und die eine komplexe, manchmal metaphysische, poetische Landschaft zeichnet. Jedes Element unterstützt das Gesamtbild eines Lebens auf Achse, das einen Traum verfolgt, dem zu folgen den meisten anderen es an Mut fehlt.

Das Publikum kann von diesem Leben einen Blick erhaschen, wenn man die beiden live auf der Bühne sieht, und auch von der Herausforderung, an das Leben, das Abenteuer und die moderne Liebe zu glauben. Keine Frage, die Musik versprüht mehr als nur einen Hauch Abenteuergeist. Und: Sie geht schnell ins Ohr.

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